Thema: (?) (155) Großherzogtum Baden: Belege des 19. Jahrhunderts
bayern klassisch Am: 07.05.2013 13:23:27 Gelesen: 123598# 19@  
Liebe Sammlerfreunde,

was ist denn hier passiert?



Am 6.11.1869 schrieb man einen weniger attraktiven Brief im schönen Heidelberg an die Firma Georg Feiger Söhne in Würzburg. Die mit ihm versehene 3x Marke der letzten Ausgabe Badens wies den Brief als einfachen Gewichts aus. Artig stempelte man den Brief und die Marke in Heidelberg - aber dann muss etwas schief gegangen sein, denn vorn und hinten sehen wir den Ringnummernstempel 63 abgeschlagen, der nun nicht wirklich zu Würzburg oder Bayern gehörte.

Tatsächlich war der 63er der Postexpedition in Hüfingen zugeteilt worden - aber Hüfingen lag nicht auf dem Weg von Heidelberg nach Würzburg, sondern kurz vor der Schweizergrenze in Richtung Konstanz. Üblich wäre es hier m. E. gewesen, den Ortsstempel auf der Siegelseite abzuschlagen und den Brief dann wieder Richtung Bayern zu kartieren. 2 Abschläge von absolut aussagearmen Ringnummernstempeln kenne ich bei derartigen Briefen nicht.

Die überragende Schnelligkeit der damaligen Post beweist der Eingangsstempel einen Tag später in Würzburg, so dass man über das Datum gar keine Verspätung erkennen konnte. Ob der Empfänger in Würzburg aber schon Literatur darüber besaß, welcher Postexpedition in Baden die Nr. 63 zugeordnet worden war?

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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