Thema: (?) (139/152/153/154) Deutsches Reich: Farben bestimmen
Jürgen Am: 16.06.2013 02:14:45 Gelesen: 99053# 52@  
Hallo,

eine Korrektur: 17ad muss "gelbgrün" heißen.

Noch eine Feststellung: im Jahr 1973 war der Michel 1974 (fast "smaragdgrüner" Einband) aktuell. Dort steht bei

23a grün
23b bläulichgrün, dunkelgrün

damals gestempelt 25,- bzw. 70,- Mark.

Ich möchte jetzt nicht alles, was ich zu der Marke schon geschrieben habe, hierher kopieren. Falls Richard es stehen lässt, hier ein Link http://www.stampsx.com/forum/topic.php?id=1027&page=1

Dort habe ich auch die Reihenfolge der grünen Farben aufgeführt, von gelben bis zu blauen Tönen, hinzu grauen Tönen. Eine Marke die wirklich "bläulichgrün" wäre, ist heute "a".

Marken die heute als "b" geprüft werden, oder die letzten, sagen wir 15 Jahre, als "b" geprüft wurden, können so unterschiedlich sein, wie die sechs oben genannten "b" Farben der 17. Eine bessere Übersicht als im Michel-Farbenführer, findet sich im Kornerup-Wanscher. Dort sind mehr Helligkeitsstufen zu sehen. Dort ist die Farbe "smaragd" auf Feld 27 B 8 zu sehen. Sie gehört in die Gruppe "grün", die sich insofern von "gelbgrün" und "blaugrün" abgrenzt. Genauso wie "mittelgrün" oder ähnlicher Quatsch, handelt es sich einfach um "grün". Deshalb habe ich auch oben bei 17bc geschrieben: "fast die gleiche Farbe". Falls jemand einen Michelkatalog hat, kann er ja einmal nachsehen, ob man Farben findet, die mit "mittel" anfangen. Ich habe welche gefunden. Es gibt mittelrot, mittelgrün usw. Wer einmal mit "Michel" spricht, kann ja einmal fragen, wodurch sich die Farben von denen ohne "mittel" unterscheiden. Was ist der Unterschied zwischen "mittelrot" und "rot"? Soviel zum Thema Farben und Michel-Katalog.

Das Problem, die Farbe nach Michelnummer beurteilen zu können, wird damit aber nicht gelöst. Gerade bei den wirklich dunklen Marken, gibt es Töne, die sind immer noch "a". Diese Marken haben aber tatsächlich einen etwas höheren Gelbanteil.

Geprüft werden diese Grenzfälle anhand abgestimmter Farbreihen. Gibt es zum Beispiel mehrere BPP-Prüfer für ein Gebiet, stimmen diese die Grenzwerte untereinander ab. Einige Farben überschneiden sich nicht, andere muss man anhand von Grenzen einordnen. Wie sinnvoll das ist, besonders im Hinblick auf zwei dramatisch unterschiedliche Michelpreise, ist eine andere Frage.

Damit mich niemand falsch versteht, die "neongrüne" Farbe grenzt an keinen anderen Farbton. Die Marke ist heute eine "a" und es gibt keinen Farbverlauf davon, an den sie angrenzen würde. Ich müsste alle Michel durchsehen, wann die "Bläulichgrüne" als "b" verschwunden ist.

In meinem Stanley Gibbons von 1947 steht 23a (gleiche Nummer!) yellow-green und 23b pale blue-green (blass blaugrün). Beide sind gestempelt gleich bewertet, ungebraucht ist die "b" teurer. "Pale blue-green" könnte auch die neonfarbene Marke beschreiben. "Blass" könnte aber auch einen grauen Farbton beschreiben und das wäre noch heute eine "b".

Mein Tipp: wer eine 23b kaufen möchte und das Risiko, sein Geld zu verschwenden, gering halten will, der sollte eine möglichst dunkle, möglichst olive Farbe wählen. Es gibt genug Angebote. Ein Befund nach 2000 oder ein Attest sollte selbstverständlich dabei sein. Tatsächlich sind hellere "b" mit noch weniger Grünanteil, wohl die seltensten Vertreter. Wer weiß aber wirklich, ob da nicht nur die Farbe verblasst ist? Vorsicht bei sehr tieffarbenen dunkelgrünen, als "b" geprüften Marken. Die grenzen tatsächlich an tieffarbene, dunkelgrüne "a"-Farben an. Ich kann den Unterschied im Vergleich an Originalen, nachvollziehen. Am Scan ist das nicht möglich. Letztlich muss man die Marken nebeneinander liegen haben, wenn es sich um kräftig dunkelgrüne Stücke handelt. Nr. 23 die klar grün aussehen und hell sind, sind immer "a".

Sehr dekorativ ist tatsächlich auch die neongrüne Nuance. Die gibt es aber auch in einwandfrei und farbfrischer und der Preis ist für die "a" Farbe.


 
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