Thema: Neuheiten aus Deutschland
Brigitte Am: 19.06.2013 07:01:00 Gelesen: 843661# 194@  
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„Gerhard Richter - SEESTÜCK“

Die untergehende Sonne durchdringt den Vorhang der sich auftürmenden Wolken mit Leichtigkeit und legt sich glitzernd auf die sanften Wogen des Meers: Im „Seestück“ (1969) von Gerhard Richter prallen Himmel und Meer kraftvoll aufeinander und bleiben dennoch ganz ruhig. Die heraufziehende Dunkelheit wird durchbrochen durch die Sonne, die dem aufreißenden Wolkenschleier einen matten Schimmer verleiht. Seit seinem menschenleeren „Seestück“ gilt Gerhard Richter als der Romantiker der Gegenwart.

Der 1932 in Dresden geborene Maler bringt immer wieder neue Stile hervor. Eine Werkgruppe entwickelt sich bei Richter aus einer anderen, seine Arbeiten ergeben vor allem chronologisch betrachtet einen Sinn:

Auf Wandmalereien folgen graue Stadtbilder, aus ihnen erwachsen die romantischen Seestücke. Und manchmal legt er den Pinsel aus der Hand und greift zur Kamera. So entstehen die eisigen Seelandschaften, zu denen auch das „Seestück“ von 1969 gehört, nach der Vorlage von Fotos, die Richter auf einer Grönlandreise geschossen hat. Im „Seestück“ schlägt sich auch Richters Begeisterung für Caspar David Friedrich (1774–1840) nieder, den bedeutendsten Maler der deutschen Frühromantik.

Denn vor allem ein Bild beeindruckt Richter besonders: Friedrichs „Gescheiterte Hoffnung“ – auch bekannt als „Das Eismeer“. Richter mischt die sphärische Tiefe eines William Turner unter seine Wolken, ohne sich jedoch von der fotorealistischen Detailverliebtheit seiner Striche zu trennen.





Entwurf: Sybille Haase und Professor Fritz Haase, Bremen, unter Verwendung eines Gemäldes von Gerhard Richter
Motiv: Gemälde „SEE STÜCK -1969“ © Gerhard Richter (2013)
Wert: (in Euro Cent) 145
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Bagel Security Print GmbH & Co. KG Mönchengladbach
Größe PWZ: 44,20 x 26,20 mm
Papier: Gestrichenes, weißes und fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Ausgabetag: 01.07.2013
MiNr. 3020 / selbstklebend: MiNr. 3021
 
Quelle: www.philaseiten.de
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