Thema: Saalauktionen: Ergebnisse viel zu niedrig - wer ist schuld daran ?
zackeingo Am: 02.07.2013 22:55:10 Gelesen: 59490# 30@  
@ Graf Zack [#27]

Der erste Beitrag, der etwas vernünftiges aussagt und von Branchenkenntnis zeugt.

Der Einlieferer hat hier nicht nur etwas falsch gemacht, sondern die Dummheit seines Lebens begangen. Das weiß er inzwischen auch. Bei Angebotsvergleich mehrerer Händler und Auktionatoren wäre 100%ig reichlich besseres rausgekommen.

Dass alles in ein Los kam, zeugt von der Beratung des Auktionators, der bei Übernahme den Vorschlag "Sammlernachlass" machte. Später wurde daraus ohne Rückfrage (die natürlich auch nichts gebracht hätte) "Alle Welt". Das hört sich von vorneherein schon nach "billiger Jakob" an und soll wohl auch gegenüber Bietern so wirken. Der Wunsch des Einlieferers bestand ausschließlich darin, dass er alles bestmöglichst verkaufen wollte. Durch das blinde, oder besser dumme Vertrauen wurde daraus nichts.

Ein Zuschlag von € 15 bis 18.000,00 habe ich auch, wie in einem meiner vorigen Beiträge zu ersehen, als realistisch empfunden. Bei dem Material wären im Detailverkauf diese € 35 bis 40.000,00 (der Einlieferer schwört, dass ihm das so gesagt wurde) zu erzielen gewesen.

Der Zeitraum wäre natürlich etwas länger, aber die Auktionszeit von der Einlieferung bis zur Abrechnung hat auch 7 Monate gedauert.

An weitere:

Die schlauen Sprüche "Der Markt macht den Preis" kann ich nicht mehr hören. Es müsste inzwischen richtig heißen: "Der Markt macht alles kaputt".

Bei den mir bekannten Händlern machen diese den Preis. Natürlich marktgerecht. 3-5%-Verkäufe gibt es bei denen auch, aber nur für Ladenhüter oder sog. Kartonphilatelie.

Fragen Sie doch einfach bei der Fa. Schlegel an, ob diese Ihnen einen Posthornsatz für € 400,00 verkauft. Eine derart schlechte Qualität wird kaum auf Lager sein.

Die Äußerung diverser Forumteilnehmer zur Marktlage zeugt davon, dass Sie derartiges Material noch nie verkauft haben.

Bund-FDC 1949 bis 1954 mit FDC der Folgezeit zu vergleichen zeugt von großer Unkenntnis. Gleiches gilt für Berlin und DDR.

Die kleineren bis mittleren Posthorn- und Heuss-FDC aus einem Nachlass habe ich vor ca. 2 Jahren jeweils per 3 bis 5 Stück innerhalb von 4 Wochen über Ebay verkauft. Kein Los unter 30% !

Vielleicht lässt sich der ein oder andere von Ihnen, der seine "Schnäppchen" in Huckarde macht, mal vom Verkäufer seinen Gewerbeschein zeigen. Weiteres möchte ich dazu nicht sagen.

Bei der gesamten Einstellung über Nachlassverkauf ist es kein Wunder, dass die Philatelie immer rasender "den Bach runtergeht" und immer mehr, vor allem Jungsammler die das mitbekommen, kein großes Interesse mehr hegen. Geld verbrennen will schließlich keiner.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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