Thema: Saalauktionen: Ergebnisse viel zu niedrig - wer ist schuld daran ?
drmoeller_neuss Am: 04.07.2013 17:01:12 Gelesen: 58454# 58@  
@ zackeingo [#55]

Noch einmal: Die Einnahmen-Überschuss-Rechnung ist recht einfach und kann auch ohne betriebswirtschaftliche Kenntnisse durchgeführt werden. Die Einnahmen-Überschuss-Rechnung eignet sich aber nur für solche Betriebe, die einen gleichmässigen Zu- und Abfluss haben, und keine Rückstellungen und Abschreibungen bilden müssen. In dem in diesem Thema vorgestellten Fall wird aber durch die Auflösung einer einzigen Position ein hoher laufender "Gewinn" erwirtschaftet, der wegen der Progression der Einkommensteuer zu einem hohen persönlichen Steuersatz führen kann.

Letztlich verlangt die Einnahmen-Überschuss-Rechnung keine Inventur. Das ist auf der einen Seite eine grosse Vereinfachung und ein Vorteil, auf der anderen Seite wird der Warenbestand nicht ermittelt und das tatsächliche Betriebsvermögen bleibt unbekannt. Spätestens wer für sein Gewerbe auf Kredite von Banken angewiesen ist, wird um doppelte Buchführung und Bilanz nicht herumkommen.

Auch Briefmarkenhändler sollten freiwillig bilanzieren, wenn sie alle paar Jahre einen grösseren Posten kaufen und den über mehrere Jahre vereinzeln, da ansonsten aus der Einnahmen-Überschuss-Rechnung steuerliche Nachteile drohen. Nicht alles, was der Gesetzgeber erlaubt, ist auch betriebswirtschaftlich und steuerlich sinnvoll. Letztlich sollte man in solchen Fragen einen Steuerberater zu Rate ziehen. Richtig ist, dass Kleingewerbetreibende in den von zackeingo bereits genannten Grenzen die Wahl haben.

In einem anderen Forum hat sich ein Händler geoutet, der mit der Einnahmen-Ausgaben-Überschussrechnung ziemlich auf die Schnauze gefallen ist und besser rechtzeitig bilanziert hätte. Nachträglich wollte das Finanzamt das aber nicht mehr akzeptieren.
 
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