Thema: Motiv Ritter
wajdz Am: 01.08.2013 18:10:29 Gelesen: 36115# 25@  
Eine schlichte Briefmarke, hinter der sich bis heute nachwirkende geschichtliche Ereignisse verbergen: Die MiNr 1364 Ausgabetag 14.4.1988 zum 500. Geburtstag



Ulrich von Hutten (* 21. April 1488; † 29. August 1523)

verweigerte sich der vom Vater vorgesehenen geistlichen Karriere und studierte statt dessen Rechtswesen seit 1503 an verschiedenen deutschen Universitäten sowie in Italien und polemisierte gegen das erstarkende landesfürstliche Regiment, das er zusammen mit dem Papsttum als größtes Hindernis für die Freiheit der deutschen Nation ansah. Er war Humanist, er wird auch als erster Reichsritter bezeichnet.

Die Reichsritterschaft war im Heiligen Römischen Reich die Gemeinschaft des freien Adels, der die reichsunmittelbare Unterordnung unter Kaiser und Reich bewahren oder neu erlangen konnte, ohne jedoch auf den Reichstagen Sitz und Stimme zu haben. Die Reichsritterschaft gehörte damit zum niederen Adel ohne Reichsstandschaft. Am Ende des Alten Reiches umfasste die Reichsritterschaft etwa 350 Familien mit ungefähr 450.000 Untertanen.

Maximilian I. krönte ihn im Juli 1517 zum "poeta laureatus". Hutten kritisierte das Renaissancepapsttum und entlarvte 1518/19 mit der Neuherausgabe der Schrift des Laurentius Valla die Konstantinische Schenkung als Fälschung
http://de.wikipedia.org/wiki/Konstantinische_Schenkung

In seiner 1518 veröffentlichten Mahnung Ad principes Germanos ut bellum Turcis inferant ruft er die deutschen Fürsten dazu auf, ihre Streitigkeiten beizulegen und gemeinsam gegen die Türkengefahr vorzugehen. Als politischer Publizist geriet Hutten nach seinem Tode bald in Vergessenheit, als neulateinischer Dichter erst zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Von Wieland und Herder wiederentdeckt, wurde er im 19. Jh. als der "Aufwecker deutscher Nation" zum Vorreiter des protestantisch geprägten deutschen Nationalismus stilisiert.
 
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