Thema: Moderne Privatpost: Druckverfahren und Fehler bei Marken
Noeppes Am: 16.06.2008 20:09:45 Gelesen: 27159# 15@  
So wie ich es aus Mönchengladbach kenne (hier der Druck von Marken für die Deutsche Post) sind alle Druckbogen vor dem Druck nummeriert. Treten während des Druckes Probleme auf die zur Aussonderung von Druckbogen führen so werden diese genauestens von einem anwesenden Beamten registriert. Bei der anschließenden stichprobenartigen Kontrolle der Druckbogen werden nochmals Makulaturen entfernt und reistriert.

Nach diesen Arbeitsschritten kommt dann erst die Zähnung und das schneiden auf Schalterbogen etc.

<<Kann man nicht hinterher nach der vollständigen Zähnung bzw. Stanzung sämtlicher Marken(druck-)bogen einer Ausgabe einzelne nummerierte Bögen gegen solche ohne Nummerierung austauschen? Sicherlich, es muss alles manuell durchgesehen werden.>>

Ein Austausch ist grundsätzlich in jedem Arbeitsschritt möglich.

Nur einmal um die Größenordnungen eines Briefmarkendruck-Auftrages deutlich zu machen:

Eine mir bekannte Auflage der DBP lag bei 765.000 Druck(bogen) bei einer Leistung von ca. 750 Bogen je Stunde die ein Mensch maximal kontrollieren kann sind das täglich (ca. 5,5 Stunden maximale Arbeitsleistung) sind das 4125 Bogen. Für die oben genannte Auflage müsse eine Person also rund 186 Tage mit 100%gem Einsatz arbeiten. Es gab, laut einem Druckhelfer, auch Auflagen von 1,4 Mio und über 2 Mio Druck. Wenn man selbst solche Dinge noch nicht getan hat macht man sich womöglich keine Vorstellung davon wie arbeitsintensiv und teuer dies ist.

Als Drucker muss ich sagen das bei sorgfältigem Arbeiten solch extreme Farbschwankungen NICHT auftreten. Ausnahme sind technische Störungen die nicht vorhersehbar sind. Dann wird aber die Makulatur entfernt und an diesem Punkt mit der Nummerierung neu angefangen.

<<Frage: Wie erkennt man aber sonst auch Makulatur in der ehemaligen Bundesdruckerei in Berlin bzw. in den anderen drei deutschen Wertpapierdruckereien in Leipzig, München und Mönchengladbach?>>

Die Kontrollen werden nur stichprobenartig durchgeführt und nicht mehr Bogen für Bogen.

Was in 'unserem Fall' genau passiert ist kann uns wohl nur ein daran Beteiligter sagen können.

MfG
Norbert
 
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