Thema: (?) (267) Moderne Postgeschichte: Internationales Remailing
DL8AAM Am: 09.08.2013 14:50:04 Gelesen: 531117# 113@  
@ Wupper42 [#112]

Besten Dank für die Antwort, mal schauen. ;-)

Was die Antwortkarte betrifft finde ich leider kein passendes Beispiel (so etwas kommt selten in Philatelistenhände), nur etwas ähnliches:

Hier bietet beispielsweise die Deutsche Post seinen deutschen Kunden eine andere Variante des Direct Mail an: Die Deutsche Post läßt die Werbemailings ihrer dt. Kunden nach Frankreich über einen Kooperationspartner (bzw. die DPAG/DHL Niederlassung in Frankreich) direkt aus Frankreich mit frz. Franktur versenden. Wohl aus dem Grund, "um bei den frz. Kunden einen gewohnten frz. Eindruck" zu erwecken. Im Prinzip die genaue "Gegenrichtung" wie die Beispiele (siehe oben) [#102] und [#103] - hier versendete eine frz. Firma über die frz. La Poste [Niederlassung in Deutschland] ihre Werbung an dt. Kunden mit deutscher INFOPOST. Um diesen "gewohnten heimischen Eindruck zu verstärken" gehen die Bestell-Rückumschläge meist an Adressen im Kundenland. Hier ein Ausschnitt aus dem Flyer der Deutschen Post für ihre in Frankreich werbenden dt. Kunden, die dem frz. Kunden gegenüber unter einer frz. "Deck-" Adresse" auftreten wollen. ;-) Zitat Deutsche Post "Für mehr Response bei Auslandsmailings". Diese Dienstleistung nennt sich LOCAL REPLY SERVICE. Die Zuleitung der Antwortsendungen an den dt. Werbetreibenden erfolgt an Hand der in der Adresse angegeben Kundennummer bei der DPAG über die DPAG/DHL-Niederlassung in Frankreich.



Hier ein paar weitere Beispiele aus den Produktbroschüren "Local Reply Service: Länderinformation" der Deutschen Post (Dänemark, Großbritannien, Irland, USA, Österreich und der Schweiz) [1]. Die dort angegebenen festen Postfächernummern gehören der DPAG vor Ort:



Neben diesen "Extremfällen" können alle Zwischenstadien bzw. Einzelschritte auch separat oder nebeneinander auftreten. Zusätzlich den großen europäischen Postdienstleistern bieten aber auch Privatanbieter (z.B. auch große "Lettershops") einzelne dieser Komponenten an, sodass es für den Philatelisten oftmals recht schwer werden kann, Briefkastenbelege richtig zu interpretieren. Vom normalen Privatkunden auf der Straße mal ganz zu schweigen ;-) Selbst wenn man mal Artikel von diversen Verbraucherschutzorganisationen durchliest, strotzen diese teilweise (...) vor absoluter und vollkommener Unbedarftheit.

Aber Achtung, um nicht falsch verstanden zu werden (!): Das hat alles nichts mit guter oder schlechter Seriösität des werbenden Anbieters zu tun, das ist lediglich die moderne Werbe-, Warenhandels- und Wirtschaftswirklichkeit.

Beste Grüße
Thomas

[1]: http://www.deutschepost.de//mlm.nf/dpag/images/download/broschueren/_download_broschueren_laenderinfo_alle_laender.pdf
 
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