Thema: Zehn Fragen an die Vorstandskandidaten des BDPh
Richard Am: 28.08.2013 10:38:36 Gelesen: 42844# 23@  
Am späten Montagabend hat Dr. Eckart Bergmann vom Bergmann-Team nach seinem Urlaub seine Antworten auf die am 12.08.2013 gestellten Fragen gemailt:

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Warum glauben Sie persönlich, zur Leitung oder Mitwirkung im Vorstand einer Organisation mit 40.000 Mitgliedern befähigt zu sein ?

Ich habe seit Jahrzehnten Führungs- und Managementerfahrungen im dienstlichen und ehrenamtlichen Bereich, im BDPh allein über 20 Jahre als stellv. Vorsitzender des Verwaltungsrates und als Vorsitzender des Verwaltungsrates.


Welche Erfahrungen in Organisation und Werbung haben Sie ?

Siehe oben. Dazu kommen noch fast 24 Jahre Erfahrungen als Landesverbandsvorsitzender in Thüringen, Organisator von Ausstellungen der unterschiedlichsten Art, eine umfangreiche Publikations- und Vortragstätigkeit sowie tiefgründige Erfahrungen in der Gestaltung von Exponaten der unterschiedlichsten Art und Zielstellung.

Deshalb sind mir auch die Sorgen des Standardsammlers gegenwärtig.


Welche Ideen haben Sie, dem anhaltenden Mitgliederschwund zu begegnen ?

Der Schwund von Mitgliedern in Vereinen und Verbänden ist ein gesamtgesellschaftliches Phänomen. Hier steht die Philatelie in Deutschland im Vergleich noch relativ gut da. Allerdings ist die natürliche Fluktuation in einem Verband, dessen Durchschnittsalter wohl bei ca. 64 Jahren liegt, nicht zu vernachlässigen. Dennoch ist es bisher gelungen, etwa 50 % der Abgänge durch Neuzugänge zu kompensieren (grob gerechnet ca. 4000 zu 2000 jährlich).

Ein Patentrezept für eine Umkehrung des Mitgliederschwundes gibt es nicht. Förderlich für die Mitgliedergewinnung sind persönliche Kontakte vor Ort. Wichtig ist für Außenstehende zudem eine sichtbare Leistungsfähigkeit des Vereins, der Mitgliedsverbände und des Bundes, die potentielle Interessenten anspricht.

Kurz gesagt, die Anziehungskraft des BDPh muß für Briefmarkensammler und für Philatelisten durch Leistung, ggf. in Verbindung mit partieller Förderung, verstärkt werden.


Was wollen Sie in der Jugendarbeit, deren Finanzierung und dem Verhältnis von DPhJ und BDPh beibehalten und was ändern ?

Eine jugendgerechte Arbeit mit der Kindern und Jugendlichen ist auch zukünftig sehr wichtig und sollte das bisher Erreichte vertiefen, auch wenn es hier gelegentlich Mißverständnisse gibt. Das ist aber ein Vorrecht der Jugend. Der DPhJ gehört unsere besondere Fürsorge, auch im Verwaltungsrat, sofern der DPhJ sie im Einzelfall annehmen will.

Der direkte Nachwuchs für den BDPh rekrutiert sich jedoch vorwiegend aus älteren Semestern, die so 40 oder 50 oder 60, gelegentlich auch 70 Jahre alt sein können.

Deshalb müssen wir die Jugendarbeit verstärkt als ein Teil der konkreten Nachwuchsförderung sehen.


Wie schätzen Sie - sollten Sie gewählt werden - Ihren zeitlichen Aufwand im BDPh Vorstand mit allen freiwilligen oder verpflichtenden Tätigkeiten ein und sind Sie gesundheitlich, organisatorisch und in Bezug auf Ihre Firma und/oder Familie in der Lage, dieses Amt mit aller Kraft vier Jahre lang auszuführen ?

Wie ich weiß, ist der Zeitaufwand sehr hoch, praktisch ein ehrenamtlicher Fulltime – Job. Meine Gesundheit, Leistungskraft und Leistungsvermögen lassen das, so denke ich, aus derzeitiger Sicht zu. Die Familie wird dabei mitziehen.


Welche Antworten geben Sie Sammlern auf die Frage "Wozu brauchen wir noch einen Verband ?"

• Als Interessenvertreter der Sammler,
• als Organisator einer breiten Palette von philatelistischen Veranstaltungen,
• als Podium zur Wissensvermittlung und zum Gedankenaustausch unter Gleich-gesinnten,
• als Heimstatt für philatelistische Forschung, für Publikationen von Untersuchungsergebnissen und für Gestalter von Exponaten der unterschiedlichsten Art


Wie wichtig sind für Sie die Neuen Medien, wie Internetforen oder Facebook, und welche Bedeutung werden sie für die künftige Ausrichtung des BDPh haben ?

Elektronische Medien sind den Kinderschuhen entwachsen und deshalb nicht mehr „neu“. Sie müssen dort eingesetzt werden, wo sie effektives und kostengünstiges Management und flankierende Tätigkeiten ermöglichen. Sie sollen unsere Beschäftigung mit der Philatelie befruchten, aber nicht ersetzen. Gesammelt wird auch in Zukunft natürlich das philatelistische Material im Original.


Haben Sie sich in der Vergangenheit in den philatelistischen Internetforen beteiligt, in denen immer mehr "die Musik spielt", und falls nicht, warum nicht und wollen Sie dies ändern ?

Die Beteiligung dort ist auch eine Frage des individuellen Zeitbudgets. Ich denke, daß sich dort in der Zukunft der BDPh Vorstand in geeigneter Weise einbringt und nicht jedes Vorstandsmitglied einzeln, wenn es um Vorstandsfragen geht.


Sollte die Zeitschrift "Philatelie" als Aushängeschild des BDPh inhaltlich anders strukturiert werden, welche Themen sollten ausgebaut und welche in ihrer Bedeutung verringert werden ?

Derzeit ist die philatelie eine hervorragend gemachte Fachzeitschrift für unsere Mitglieder, die mir durchgängig gefällt. Es steckt viel Ideenreichtum, Aufwand und Arbeit dahinter, eine solche Zeitschrift Monat für Monat herauszubringen. Mein Wunsch wäre, daß das jetzt erreichte Niveau, auch in der Vielfalt der Beiträge, möglichst lange gesichert werden kann. Ich denke, die Redaktion hat im Zusammenwirken mit den Lesern das Potential, das zu schultern.


Sie bewerben sich für den Vorstand innerhalb eines Teams. Worin liegt für Sie der Sinn, nur als Team zur Wahl zu stehen ? Nach der Satzung des BDPh ist jedes Vorstandsamt einzeln zu wählen. Lehnen Sie für den Fall Ihrer Wahl die Annahme des Amtes ab, wenn nicht das komplette Wunschteam gewählt wird ?

Wir haben ein Team präsentiert, das von seiner Leistungsfähigkeit, vom Wissen und Können sowie von seinen Führungsqualitäten zueinander paßt und sich ergänzt. Wir werben natürlich dafür, daß jedem Kandidaten des Teams durch seine Wahl das Vertrauen der Wahlversammlung ausgesprochen wird.

Allerdings wünschen wir eine Wahl nach demokratischen Kriterien, denn nur so haben die künftigen Vorstandsmitglieder auch eine demokratische Legitimation. Das würde aus meiner Sicht natürlich bedeuten, daß über jede Position gemäß Satzung des BDPh einzeln abgestimmt werden muß.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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