Verehrte "Polizeiphilatelisten", :-)

was man nicht so alles zu diesem Thema finden kann!

Hier nochmals eine solche Mängelanzeige, rein äußerlich lange nicht so "schön", aber dafür umso interessanter, da sie eine ganze Geschichte erzählen kann:



Versuchen wir es mal:

Herr J. aus Nürnberg kam am Abend des 23.11.1964 in eine Polizeikontrolle die sein ausgefallenes rechtes Abblendlicht beanstandete und ihn deshalb um Behebung dieses Mangels bat. Damit er es auch nicht "vergisst" bekam er diese Mängelanzeige. Herr J., ganz vorbildlich, ließ das fehlerhafte Abblendlicht gleich am nächsten Tag in einem BP-Tankhaus in Ordnung bringen und schickte dann am übernächsten Tag, den 26.11., vom Nürnberger Hauptbahnhof aus diese Karte wieder an das Polizeirevier 1 zurück. Er vergaß dabei nur (oder dachte vielleicht dies sei nicht nötig) die Karte zu frankieren. Also versah die Bundespost/ der Postbote die Karte mit einem Stempel für Nachgebühr (Datum 27.11.) und vermerkte die Höhe dieser, 45 Pf, in Blau auf der Karte. So kam sie dann wohl im Polizeirevier an. Dort hatte man wohl schon oft leidige Erfahrungen mit nicht ausreichend frankierter Post gemacht und verweigerte die Annahme. Dafür gab es im Polizeirevier sogar extra zwei Gummistempel: "Wegen Nachgebührenbelastung Annahme verweigert" und "Zurück" mit Datum (beide in Lila). Unser Herr J. erhielt also die Karte zurück, frankierte sie richtig mit dem "15 Pf Luther" und schickte sie nochmals am 28.11. an das Polizeirevier.

Beste Grüße,
Peter