Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
BD Am: 30.08.2013 15:21:06 Gelesen: 4281703# 2356@  
Hallo,

Drucksache mit Nachnahme von Celle nach Hattingen. Frankiert mit 2 Mark, die das Porto Drucksache und die Vorzeigegebühr von 1,50 Mark. abdeckten.

Der Empfänger bat um eine Frist, wohl um das Geld zu beschaffen. Diese Möglichkeit bei Nachnahmen gab es schon lange. Nach 7 Tagen konnte man bezahlen oder verweigern. Das funktionierte wunderbar, aber nicht wenn Inflation herrscht. Da das Geld in 7 Tagen an Wert verlor, der Wochenlohn ständig angehoben wurde, wurde Fristenverlangen normal, es war ja umsonst. Ab dem 1.4.1921 reagierte die Post, aus einer Gesamtgebühr für Nachnahmesendungen macht man eine geteilte Gebühr. Das Porto der Drucksache, Postkarte oder des Briefes und die Vorzeigegebühr. Und eine Abschreckung: Verlangte man eine Frist, musste sofort vom Empfänger für die erneute Vorzeigung in 7 Tagen eine Vorzeigegebühr bezahlt werden.

Bei dem Beleg zahlte der Empfänger in Hattingen die 1,50 Mark und der Beamte verklebte die Marken und entwertete sie im Postamt Hattingen noch am Tag der ersten Vorzeigung.

Gruß Bernd


 
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