Thema: Neuheiten aus Deutschland
Brigitte Am: 06.09.2013 07:11:00 Gelesen: 842361# 205@  
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Thema: „100 Jahre Völkerschlachtdenkmal“

Am 18. Oktober 1913 wurde Leipzig zum Schauplatz eines spektakulären Festakts: Im Beisein des deutschen Kaisers, des Königs von Sachsen, vieler Fürsten und ausländischer Staatsgäste wurde vor Zehntausenden Schaulustigen ein Monument eingeweiht, das an den historischen Sieg einer alliierten Streitmacht über die napoleonischen Truppen exakt 100 Jahre zuvor erinnern sollte.

Die Errichtung eines Völkerschlachtdenkmals hatte bereits der Dichter Ernst Moritz Arndt (1769–1860) im Jahre 1814 vorgeschlagen, aber ohne Erfolg. 1894 griff der Leipziger Architekt Clemens Thieme (1861–1945) diese Anregung wieder auf. Mit einigen Leipziger Honoratioren gründete er den Deutschen Patriotenbund, der breite Unterstützung durch Kaiser, Fürsten, Städte und diverse Turner-, Gesangs- und Schützenvereine erfuhr; die Stadt Leipzig überließ ihm sogar ein großzügig bemessenes Baugelände. 1898 konnten die Arbeiten an dem Denkmal beginnen, die rund 15 Jahre andauern sollten.

Die Jahrhundertwende war die große Zeit der Nationaldenkmäler. Im Verlaufe des imperialistischen Zeitalters war in fast allen Ländern Europas eine gesteigerte Begeisterung für nationale Symbolik eingetreten – mehr noch als anderswo in Deutschland. Das 1871 gegründete Reich hatte durch die nachholende Industrialisierung wirtschaftlich rasch zu den anderen Industrienationen aufgeschlossen, was aber dem Land fehlte war eine Staatsidee. Die Errichtung von Nationaldenkmälern diente dem Zweck, durch nationalistische Wahrzeichen und patriotische Festreden die historische, politische und kulturelle Identität der Deutschen zu beschwören.

Das Leipziger Denkmal mit seiner 91 Meter hohen Aussichtsplattform ist heute das bekannteste Wahrzeichen der Sachsenmetropole. Zum Doppeljubiläum, dem 200. Jahrestag der Völkerschlacht und dem 100. Jahrestag der Einweihung, versammeln sich im Oktober 2013 Traditionsvereine aus ganz Europa und führen Gedenkveranstaltungen durch. U.a. stellen uniformierte Teilnehmer auch einzelne Gefechtssituationen nach.





Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Astrid Grahl und Lutz Menze, Wuppertal
Motiv: Denkmal
Wert: (in Euro Cent) 45
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Giesecke & Devrient GmbH, Werk Wertpapierdruckerei Leipzig
Größe PWZ: 44,20 x 26,20 mm
Papier: Gestrichenes, weißes und fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Ausgabetag: 10.10.2013
MiNr. 3033
 
Quelle: www.philaseiten.de
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