Thema: (?) (155) Großherzogtum Baden: Belege des 19. Jahrhunderts
bayern klassisch Am: 07.09.2013 14:11:32 Gelesen: 122344# 31@  
@ zockerpeppi [#29]

Hallo zockerpeppi,

ein Traumbrief - Glückwunsch dazu!

"Beim DASV habe ich nun folgenden Postvertrag gefunden: Vertrag zwischen den Ober Post-Behörden der P.P. Königlich-Preussischen und Königlich Niederländischen Majestäten - 21.Juni 1817. Zitat von Seite 8: für Briefe aus Baden über Aachen und Trier 4 ½ g. Groschen . Somit wäre ein Zahlenvermerk geklärt."

Nicht ganz.

1817 rechnete Preußen mit dem Gutengroschen, der einen Tick mehr als 4 Kr. wert war. Dein Brief datiert von 1839 - da gab es die Gutengroschen schon lange nicht mehr (ab 1825 wurde in Silbergroschen fakturiert). 1 Sgr. entsprach aber nur 3,5 Kr., weil man den Thaler nicht mehr in 24 Gutegroschen, sondern in 30 Silbergroschen aufgeteilt hatte.

Der Absender in Heidelberg, und das ist wahrlich nicht häufig, frankierte voll bis zum Empfänger durch. Siegelseitig steht:

7 / 13 / 4. Das sind natürlich alles Kreuzerangaben, da in Heidelberg nur mit Kreuzern gerechnet wurde und die Aufgabepost notierte, was man ihr an Kurantgeld gab. Demnach bekam Baden (man nannte sich immer unten im Gebührenbaum) 7 Kr. für sich, 13 Kr. für Preußen und 4 Kr. für Luxemburg. Diese 4 Kr. entsprachen, wie oben vermerkt, einem Gutengroschen, wie es der alte Vertrag noch vorsah. Tatsächlich hat Baden natürlich nur das an Preußen (und Luxemburg) vergütet, was deren paritätische Forderung war.

Preußen (immer in roter Tinte) notierte das Franko für sich und Luxemburg i. H. v. 13 + 4 = 17 Kr. in seiner Währung, hier also 4 1/2 Sgr. neben dem badischen Frey - Vermerk. Preußen behielt davon aber nur 3 Sgr. und gab 1 1/2 Sgr. davon an Luxemburg weiter, die dieses mit 15 Centimes reduzierten.

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Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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