Thema: (?) (155) Großherzogtum Baden: Belege des 19. Jahrhunderts
bayern klassisch Am: 08.09.2013 09:48:02 Gelesen: 122251# 33@  
@ zockerpeppi [#32]

Hallo Lulu,

der Trick war folgendermaßen: Man schloss einen Vertrag auf Basis Gutegroschen ab und verlangte als Südstaat 4 Kr. pro GGr. Das war auch richtig so. Ab der Änderung in Silbergroschen verlangte man aber nicht 3,5 Kr. pro Groschen, sondern weiterhin 4 Kr. vom korrespondierenden Publikum. Diese 12,5%ige Vergünstigung gab man nicht an das eigene Publikum weiter, denn man steckte sich diese in die eigene Tasche.

Kam ein Brief aus dem Groschengebiet in den Süden, reduzierte man jedoch die von dort notierten Silbergroschen brav mit 3,5 Kr., denn man brauchte nicht mehr zu zahlen, als die andere Währung wert war. So kam es vor, dass Briefe frankiert vom Süden in den Norden z. B. 20 Kr. Porto total kosteten, während Portobriefe vom Norden in den Süden billiger waren.

Der heutige Sammler, in Unkenntnis der postvertraglichen Gestaltungen und Währungsparitäten, wundert sich dann, warum die Briefbeschreibungen nicht aufgehen. Gut, dass wir drüber gesprochen haben.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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