Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
BD Am: 22.09.2013 13:07:07 Gelesen: 4283715# 2412@  
Hallo,

diesmal ein außergewöhnlicher Brief.

Wertbrief von den Staatl. Halsbrücker Hüttenwerken nach Wurzen an einen Zahnarzt mit Rohgold im Wert von 191200 Mark.

191200 Mark Wertangabe erforderten bei 6 Mark Versicherungsgebühr pro 1000 Mark Wertangabe 1152 Mark Versicherungsgebühr für den Brief. Dazu das Briefporto (60 1/2 gramm) von 16 Mark und die Einschreibegebühr von 8 Mark. Gesamtporto = 1176 Mark.

Der Beamte hatte als Höchstwert die 208 mit 30 Mark zur Verfügung. Es hätten mind. 40 Marken verwendet werden müssen. Also entschied sich der Beamte zur Barfrankatur, was auf Privat-Briefen eigentlich nicht erlaubt war. Bei Dienstbriefen durch die Verfügung vom 22.6.1920 war es erlaubt. Ob der Brief mit Dienstmarken freigemacht werden musste, ist mit dem Blick auf das links unten stehende (Portopflichtige Dienstsache) mir momentan absolut rätselhaft.

Ein zwar Staatliches Hüttenwerk und Dienstpost? Wenn Dienstmarken, hatte der Beamte überhaupt keine Chance zur Frankierung (über 117 Stück a 10 Mark).
Der Stempel " Frei nach Ein.-Nachw. Halsbrücke" steht auch nicht im "Nawrocki", dieser Stempel ist wie viele Einnahme-Nachweisungs-Stempel sehr, sehr selten.

Beste Grüße Bernd


 
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