Thema: Wolfgang Maassen zur Zukunft und Finanzierung der Zeitschrift Philatelie
Richard Am: 29.09.2013 10:25:24 Gelesen: 17079# 1@  
Hochinteressante Aspekte zur Zeitschrift "Philatelie", deren Finanzierung und vielleicht digitaler Zukunft, zur Zensur und Meinungsfreiheit im BDPh und vieles mehr ist in Wolfgang Maassens Bericht für den BDPh Verbandstag am 12.10.2013 zu finden.

Günther Korn, Geschäftsführer des BDPh, hat uns diesen Beitrag mit der Erlaubnis zur Veröffentlichung gesandt. Vielen Dank. Teilnehmer des Philatelistentages sollten den Text aufmerksam lesen und sich vorab eine Meinung bilden.

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Bericht der Redaktion philatelie, Schriftleiter Wolfgang Maassen, Schwalmtal

(16.07.2013) - Zwei Jahre sind eigentlich eine kurze Zeit. Aber gerade diese zwei Jahre waren derart von Veränderungen geprägt und mit nicht nur positiven Erfahrungen gefüllt, dass diese kaum auf einer Seite darzustellen sind. Dabei sei vorausgeschickt, dass aufgrund seines Vorruhestands dem Schriftleiter grundsätzlich weit mehr an Zeit zur Verfügung steht als zuvor, die er allerdings auch für andere Arbeitsbereitschaften (z.B. zugunsten der IPHLA) eingebracht hat.

1. Redaktionsteam und Formales

Unsere langjährige Redaktionsassistentin Beatrix Vieth erkrankte im August 2011 schwer. Sie war nahezu 25 Jahre bei uns und hat die „philatelie“ von unseren Anfängen her bei den Festrubriken wie Terminkalender, Kleinanzeigen, Numismatik etc. betreut. Leider ist Sie Ende 2012 auf eigenen Wunsch ausgeschieden. Da die damit verbundene Mehrbelastung dauerhaft nicht selbst zu tragen war, haben wir mit Sarah Klösges eine Nachfolgerin gefunden.

Bereits absehbar ist, dass uns auch die bei uns ausgebildete Mediengestalterin, Romina Graetz im Herbst 2013 aus familiären Gründen verlassen wird.

Ich erwähne solche Veränderungen nur, weil diese für ein kleines Team, dessen Hauptaufgabe ja die monatliche Herstellung der „philatelie“ ist, immer einschneidende Veränderungen sind, die wir stets versuchen, sehr sozialverträglich zu lösen. Ohne unseren Sohn Michael Maassen, der seit vier Jahren als Redakteur die Mehrzahl der Aufgaben der „philatelie“ selbstständig betreut und ohne meine Frau Claudia, die die komplette technisch-digitale Begleitung wahrnimmt, wären solche Veränderungen ohne spürbare Nachteile für die Zeitschrift kaum zu bewältigen gewesen.

Man mag es eher als „Formales“ ansehen, aber im Berichtszeitraum erfolgte auch eine weitere Verlängerung der Verträge mit den Herausgebern. Eine Klausel sah vor, dass die Verträge, sofern nicht bis Mitte 2012 gekündigt, für vier Jahren sich verlängern würden. Michael Adler sprach für Phila Promotion explizit den Verlängerungswunsch aus, den wir dann gerne bestätigt haben.

Nicht nachvollziehbar weil in keiner Weise wahr waren Szenarien, von denen dieser Schritt der Herausgeber von Dritten im Hintergrund begleitet wurde. Da war von einem „Knebelvertrag“ die Rede, uns wurde unterstellt, die Herausgeber unter Druck zu setzen und so vieles andere mehr.

Wir sind Dienstleister und haben Kundenwünsche zu verwirklichen. Wir können bestenfalls – und diese Aufgabe habe ich als Objektleiter stets wahrgenommen – beraten, aber nicht bestimmen! Und so halten wir es für absolut unangemessen, wenn einzelne Funktionäre ihre sehr persönlich gemünzte Feindseligkeit nicht auf sachliche Art und Weise, ohne jede haltbare Begründung, per Rundmail verbreiten. Suggeriert wurden auch zu hohe finanzielle Ansprüche der Redaktion. Ihnen sei versichert, dass die Honorare für den Schriftleiter „philatelie“, für den Redakteur und die Mediengestalterin, aber auch die für die Akquise, jeweils absolut am unteren Ende tariflich üblicher Vereinbarungen liegen. Ein Offenlegen von Gehältern ist in den Verträgen nicht vorgesehen, dies ist auch zwischen Vertragspartnern unüblich und rechtlich nicht haltbar.

Was Sachfragen zur „philatelie“ angeht, haben wir diese – soweit wir das können und dürfen – im Februar 2013 den Mitgliedern des Verwaltungsrates eingehend beantwortet. Wir haben auch dort unser Angebot wiederholt, sofern gewünscht, solche Begegnungen und Aussprachen zu wiederholen.

Man könnte natürlich an Qualität einsparen, aber de facto nicht an Zuverlässigkeit eines Dienstleisters, denn wegen der Anzeigen ist tagesgenaues Erscheinen ebenso Pflicht wie ständige Erreichbarkeit, zudem muss in einem kleinen Team muss jeder Job doppelt besetzt sein, damit notfalls der andere – zumindest für kurze Zeit – einspringen kann.

Ein Schriftleiter der „philatelie“ ist ein gefragter Mensch. Man lädt ihn ein zu Auktionen, Vereine und ArGen fragen an, ob er aus Anlass einer Tagung oder eines Jubiläums erscheinen könne, Großveranstaltungen erfordern seine Teilnahme, die Verbände sehen ihn meist auch gerne zur ihren Jahrestagungen usw. Nicht selten sind auch Reportage- und Recherchereisen nötig, um fundierte Information aus erster Hand zu erhalten. Für all solche Aufgaben gibt es einen Reisekostenetat innerhalb des Redaktionsetats, der im dreistelligen Euro-Bereich liegt und bei weitem nicht mehr ausreichend ist. Auch wenn ich heute im Ruhestand mehr Freiräume habe, kann ich der Firma nicht mehr zumuten, solche Aufwendungen zu begleichen. Also habe ich begonnen, solche Tätigkeiten zu reduzieren.

2. Zukunft der „philatelie“

2016 stehen erneut Gedanken und Verhandlungen zur Zukunft der „philatelie“ an. Man wird sehen, was die Herausgeber wollen. Dann wird man sich darüber austauschen können und sehen, was (noch?) machbar ist. Eines kann ich aber auch nur wiederholen und dies habe ich bereits mehrfach in solchen Rechenschaftsberichten gesagt: Die Leserresonanz, die wir erhalten, gerade auch auf Messen, ist gut und großartig. Wenn es dabei Ausnahmen gibt, dann sind es primär die, die explizite Eigeninteressen verfolgen, denen wir laut Konzeption nicht genügen können und dürfen.

Die Gesamtkosten der „philatelie“, haben sich aufgrund zurückgehender Mitgliederzahlen, aber auch wegen fehlender Erhöhung von Honoraren, deutlich reduziert. Aber auch das Anzeigenaufkommen sinkt seit einem Jahr beträchtlich. Dafür gibt es verschiedene Gründe, die teils auch „hausgemacht“ sind, an denen wir aber leider nichts ändern können, weil wir dafür keine Freiräume haben. So blicke ich mit Wehmut auf das, was ich einmal als ein wesentliches Kapitel meines teilberuflichen Lebens betrachtet habe, manche würden bereits hier von einem „Lebenswerk“ sprechen) und wie dieses mehr und mehr in Schwierigkeiten gerät.

Heftig erschwert wurde diese Situation 2013 durch die erneute schwere Erkrankung von Michael Adler (Phila-Promotion GmbH). Seitdem fehlt uns nicht nur der Ansprech- und Abstimmungspartner (besonders für den Anzeigenbereich), sondern auch Kenntnis und Einsicht in von ihm getroffene, uns aber nicht oder nie mitgeteilte Absprachen mit Dritten. Eine völlig unerquickliche Situation, in der es eine Reihe von offenen Fragen gibt.

Was man mit Blick auf die Zukunft der „philatelie“ von Seiten der Herausgeber erwarten kann, weiß ich nicht. Es steht zu befürchten, dass die Zahl der Ausgaben oder der Umfang der Zeitschrift gekürzt werden. Ob bei einem solchen Schritt die erhofften Einsparungen zustande kommen, ist zu bezweifeln, denn es fallen auch Einnahmen weg, die in früheren Jahren eine wirkliche Mitfinanzierung für den BDPh bedeuteten.

Ich kann hier nur andeuten, was völlig anders laufen könnte und bei anderen, ausländischen Verbänden auch mit Erfolg praktiziert wird. Erforderlich wäre es …

• die alles andere als schlanke Herausgeberstruktur zu verbessern,
• potentielle Eigeninteressen Dritter, die zu Lasten der „philatelie“ gehen, zu minimieren,
• die werblichen Freiräume der Zeitschrift zu erhöhen,
• die Marketingsituation des Blattes zu steigern
• die „Hierarchien“ zu entrümpeln.

Digitale Zukunft?

Manch flotten „Internetjunkies“ scheint die Zukunft der Literatur, gerade der Periodika, nur noch rosig, nämlich digital. So mit iPad, iPod, PC, Netbook, Tablet oder Smartphone-Geräten ausgestattet, per App die „philatelie“ herunterzuladen und einzusehen. Immer wieder tauchen solche Vorschläge, häufig verbunden mit dem Schlagwort der „Internet-Mitgliedschaft“, auf. Bei näherer Betrachtung stellen sich solche Wunschträume dann als „Visionen“ heraus.

Technisch machbar ist eine digitale „Blätterbuch“-philatelie, auch ein Download einer Ausgabe im pdf-Format. Aber Angesichts der in weiten Teilen Deutschlands noch arg begrenzten Download-Geschwindigkeiten, dürfte eine pdf-Ausgabe der „philatelie“ für manchen nennenswerte Wartezeit verursachen. Bei „Blätterbüchern“ merkt man es an den Wartezeiten beim Umschlagen der Seiten. Es mag sein, dass solche derzeitigen technischen Probleme 2020 flächendeckend behoben sind, Tatsache ist, heute gibt es diese noch.

Ein weitere Tatsache gilt es zu berücksichtigen: Nahezu alle deutschen Verlage bestätigen zwar Zuwachszahlen bei elektronischen Ausgaben ihrer Zeitschriften, ebenso wie die meisten auch einen Rückgang bei ihren gedruckten Ausgaben verzeichnen, aber kaum einer kann bis heute bestätigen, dass die elektronischen Zeitungsausgaben bei eigener Redaktion die Kosten der Redaktion decken. Sie sind und bleiben noch für lange Zeit Minusgeschäfte, die querfinanziert werden.

Für Fachzeitschriften würde dies noch schwerer werden, denn der Wegfall der weit höheren Einnahmen bei Anzeigen in gedruckten Ausgaben ist nicht mit Anzeigen in digitalen Ausgaben zu kompensieren, weil die digitalen Ausgaben nur auf einen vergleichsweise kleinen Anteil digitaler Leser käme (10 bis max. 25%). Es ist eine betriebswirtschaftliche Kosten-Nutzen-Berechnung den break-even-point zu bestimmen, wobei zwar bei digitaler Verbreitung keine Druck- und Beförderungskosten, wohl aber Bereitstellungs- und Down-load-Kosten anfallen. Von der Redaktion ganz abgesehen, denn die macht ja dieselbe Arbeit.

Was man allerdings auch in Betracht ziehen müsste, wären die weiteren Verluste. Zum Beispiel von Mitgliedern, insbesondere von Direktmitgliedern, die man bisher eben nur durch die gedruckte Ausgabe der „philatelie“ erhalten und gehalten hat.

Aus meiner Sicht bedeutet dies, es kann bis 2020/25 nur beide Ausgaben geben. Das ließe sich ebenfalls gewinnbringend vermarkten, wenn man es richtig anfasst. Der BDPh ist also gut beraten, Expertenrat einzuholen. Vielleicht auch seine Entscheidungsprozesse dabei etwas zu beschleunigen.

Die Idee einer „philatelie 1948–2012“ bis hin zu deren technischer Realisierung auf einem USB-Stick stammt von der Redaktion „philatelie“. Konzeption und Firmensuche, die diese Mengenscans bewerkstelligen konnte, die Überprüfung aller Feindaten, der Entwurf der Verkaufsanzeige – für all dies waren meine Frau und ich verantwortlich. Der Bundesvorstand musste nur zustimmen, die Stiftung hat die Grundkosten finanziert. Seitdem wurden mehrere Hundert solcher Sticks verkauft und sie haben bei PHILA-Promotion bereits einen satten Gewinn generiert, was letztlich wieder dem BDPh zugutekommen wird.

Ohne Franz-Karl Lindners und Lars Böttgers explizite Unterstützung dieser Idee wäre der Stick gescheitert. Was nach wie vor allerdings unbefriedigend ist, ist das Marketing,

3. Unsere Autoren - Qualitätsfragen

Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht – und dies vertrete ich auch als Präsident der AIJP an jeder Ecke –, dass Qualität das Alleinstellungsmerkmal ist, mit dem man als einziges drohender Rationalisierung Vorbeugung leisten kann. Nur Qualität bietet das notwendige Profil, das einen unterscheidbar macht und gleichzeitig hervorhebt.

In der Regel wird ein solches durch bekannte professionelle Autoren/Journalisten realisiert. Bei der „philatelie“ nicht: Hier geben Kenner und Experten aus Arbeitsgemeinschaften und Vereinen der Zeitschrift ihr unverwechselbares Gepräge. Nur einzelne Profiautoren sind mit von der Partie. Das ist für die Redaktion eine spezielle Herausforderung. Denn es bedeutet nicht nur den Verzicht auf Themenhefte, sondern auch vor jeder Ausgabe sehr kurzfristige Entscheidungen, um das jeweils kommende Heft entsprechend der konzeptionell vereinbarten Schwerpunkte in der Beilage der Stiftung richtig und niveauhaltig zu füllen.

Was sich so einfach anhört, ist ein Balanceakt und dieser zeigt auch derzeit nach wie vor seine Schwachpunkte auf. Während wir immer mehr Fachbeiträge über europäische und überseeische Sammelgebiete erhalten, kommen fundierte Fachbeiträge zu deutschen Sammelgebieten immer seltener ins Haus. Gerade zur modernen Deutschland-Philatelie erhalten wir so gut wie nichts. Dies dürfte ein Spiegel der Interessen sein, bei denen die wenigen ArGen, die diese Gebiete bearbeiten, gute Beiträge auch gerne für sich behalten.

Wenn allerdings von Seiten des BDPh in den letzten Jahren gehäuft das angeblich so einseitige Niveau der „philatelie“ angesprochen wurde, blieben Nachweise stets aus.

Insgesamt stimmt die Mischung mit der vorgegebenen Konzeption durchaus überein. Bestimmte Ratgeberserien bringen wir als einziges Periodikum. Dass die „philatelie“ keine Zeitschrift für Anfänger ist, ergibt sich bereits aus dem Namen, denn sonst hieße sie „Der Briefmarkensammler“. Philatelie ist aber weit mehr als das!

Wer die „philatelie“ der letzten Jahre aufmerksam durchschaut, wird auch einige inhaltliche Veränderungen festgestellt haben, die mit der veränderten Konzeption zu tun haben. So sind die von früher bestens bekannten philateliegeschichtlichen Artikel zu namhaften Personen und Vereinen der Philatelie kaum noch vorhanden.

Schade ist, dass solche Herausgebervorgaben ohne Blick auf die tatsächlichen Interessen des Leserpublikums getroffen werden, denn dieses hatte bei der letzten Leserbefragung 2006 eindeutig mit 48% der Stimmen (das war der zweithöchste Anteil!) votiert, dass sie an philateliegeschichtlichen Arbeiten interessiert sind.

Von einem Teil der Leserschaft in Frage gestellt wird die Berichterstattung über Ehrungen. „Diese Berichte und Laudationes interessieren nicht“. Weshalb allerdings die Toleranz fehlt, solch eine Berichterstattung einfach zu tolerieren, erschließt sich mir bis heute nicht, denn solche Leser bekommen ja trotzdem genug an Lesestoff.

4. „Eine Zensur findet nicht statt!“

Der Artikel 5 des Grundgesetzes bezieht sich zwar auf Presse und Medien, meint aber in erster Linie die Politik. Wörtlich heißt es da:

„(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.

(2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.

(3) Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.“

Was bedeutet dies für den BDPh. Es bedeutet aus meiner Sicht, dass der Schriftleiter der Verbandszeitschrift „philatelie“ auch über verbandsinterne Sachstände kritisch zu berichten hat, offen, ohne Schönfärberei, die Persönlichkeitsrechte Dritter wahrend.

Schon unter Michael Adler hat es den Wunsch gegeben, verbandspolitisch brisante Beträge ihm vorher zur Kenntnis zu geben. Und der Schriftleiter erinnert sich tatsächlich an einen Fall, dass Adler darum bat, einen Artikel, das BMF betreffend, zurückzustellen. Mit der Begründung, weil er gerade versuche, dort etwas zu erreichen, was bei einer Veröffentlichung dieses kritischen Beitrages sonst kaum noch möglich gewesen wäre. Das war einsehbar, das war nachvollziehbar, das war sicherlich ein verbandspolitisch vertretbares Interesse.

Aber eine Berichterstattung zu beschneiden oder gar zu unterdrücken, die durchaus die Realität widerspiegelt, kann nicht sein. Ich bemerke dies mit Blick auf den 112. Deutschen Philatelistentag im Jahr 2011 in Wuppertal und der im Nachgang erfolgten veröffentlichten Darstellung zum Ablauf der Hauptversammlung dort, die wahrlich kein Ruhmesblatt für den BDPh war und ihm in der Außendarstellung sicher viel Schaden zugefügt hat.

Eine Zensur im die Grundrechte von Meinungs- und Pressefreiheit beschneidenden Sinne werde ich auch künftig nicht mittragen, solange ich für die „philatelie“ als Objekt- und Schriftleiter Verantwortung trage.

6. Zukunftsaspekte

Abschließend sei dieses Thema noch einmal kurz angesprochen, denn es betrifft nicht nur den BDPh als Auftraggeber, sondern auch uns als Auftragnehmer. Wir sind kein „üblicher“ Auftragnehmer, weil wir immer mehr als das waren. Das betraf unsere Leistung, unseren Einsatz, auch hinsichtlich zeitlicher und finanzieller Art. Wir waren und sind auch engagierte Mitgestalter eines Verbandes, den wir als Ziel- und Wunschbild haben, wohl wissend, dass nicht alles machbar ist. Aber bei uns hängt „Herzblut“ daran, ein Lebensteil, für den wir viel aufgegeben, aber auch viel (nicht Finanzielles!) gewonnen haben. Viele Freunde und Erlebnisse, die unvergessen sind und die wir noch heute wertschätzen.

Natürlich kann man eine Zeitschrift wie die „philatelie“ nicht zum Nulltarif haben, aber man kann sie einstellen. Dass man damit endgültig sein Profil verliert, liegt auf der Hand. Man kann sie mit anderen Dienstleistern machen. Ob günstiger, weiß ich nicht, denn überall wird nur mit Wasser gekocht. Man kann sie aber rein digital machen: Sofern mit Niveau, wird sie immer noch eine Redaktion haben, die Kosten verursacht, aber keine Druck- und Versandkosten, allerdings auch kaum Anzeigeneinnahmen.

7. Ein Dankeschön …

sagen wir auch in diesem Jahr: Der Stiftung zur Förderung der Philatelie und Postgeschichte, zumal Herrn Rüdiger Krenkel, für sein Vertrauen in unsere Arbeit, aber auch für die profilierenden Maßnahmen, die Jugendarbeit, auch die literarische Arbeit über die Stiftung fördern zu lassen. Ohne die Stiftungsbeilage würde heute schon die „philatelie“ kaum noch existieren und ein derartig einmaliges Profil haben.

Wir danken dem Team der Bundesgeschäftsstelle, besonders Günther Korn, der uns immer ein mehr als professioneller Partner war. Wir danken Helma Janssen, Franz-Karl Lindner und Lars Böttger, die unsere Arbeit nachweislich unterstützt und nicht blockiert haben. Wir danken den Bundestellenleitern Rainer von Scharpen und Siegfried Dombrowski, die durch eigene Rubriken und Zuarbeit die „philatelie“ lesenswerter gemacht haben.

Wir danken den zahlreichen Autoren, die mit ihren Beiträgen der „philatelie“ das profilbildende Gesicht geben. Ich danke aber auch meiner Frau und meinem Sohn und den anderen Mitarbeitern im eigenen Hause, die immer das Interesse des Auftraggebers über ihr eigenes gestellt haben und dabei wussten, dass stets nur ein einwandfreies Endresultat zählt.

Wenn mir auch zeitweise jede Freude an der Arbeit mit der „philatelie“ angesichts des in den letzten zwei Jahren Erlebten abhanden gekommen ist, habe ich doch beim Schreiben und in der Literatur meine Befriedigung, den benötigten Ausgleich gefunden.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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