Thema: Wolfgang Maassen zur Zukunft und Finanzierung der Zeitschrift Philatelie
Cantus Am: 29.09.2013 23:50:58 Gelesen: 16778# 10@  
Eine Vereinsmitgliedschaft im Verein sollte nie an den Bezug einer philatelistischen Fachzeitschrift gebunden sein. Wenn einer meiner Vereine oder meine ARGE aus dem BDPh ausscheren und dadurch der Bezug der Philatelie in Frage gestellt wäre, könnte ich mir auch ein Direkt-Abo für vielleicht 40 Euro pro Jahr vorstellen; alleine für meinen wöchentlichen "Spiegel" fallen jährlich rund 230 Euro Kosten an, neben vielen anderen Druckwerken. Warum also sollte man nicht auch einer guten Fachzeitschrift wie der Philatelie mit einem angemessenen Abo-Betrag den Fortbestand sichern?

Der Vorschlag, die Zeitschrift nur noch als PDF zur Verfügung zu stellen, geht weit an der Internetrealität in Deutschland vorbei. Lediglich in den großen und größeren Städten verfügen die Internetnutzer über die Möglichkeit, mit einem schnellen DSL auch größere Dateien auf ihren Rechner herunterzuladen. Der Schreiber 8049home lebt sicherlich in so einem Vorzugsgebiet, ich jedoch nicht. Nur deshalb, weil in unserer Zentralgemeinde bis vor kurzem ein größerer Betrieb angesiedelt war, erhielten wir von der telekom das Angebot, ein 1000er-dsl zu nutzen; inzwischen wurde die Kapazität auf ein 2000er-dsl angehoben. Nur einen Kilometer weiter im Nachbardorf müssen die Einwohner sich aber noch mit den sehr beschränkten Möglichkeiten des Internetzugriffs über die zwei Kanäle des völlig veralteten ISDN-Verfahrens zufriedengeben, eine Änderung ist vorläufig nicht in Sicht. Diese Probleme sollte man nicht aus den Augen verlieren.

Hinzu kommt, dass nach Einschätzung Berliner Briefmarkenhändler nur etwa 20 % der älteren Briefmarkensammler (und das ist die Masse aller Sammler !) überhaupt den PC und das Internet für die Sammeltätigkeit nutzt. Was soll also aus den anderen 80% werden, wenn es keine gedruckte Ausgabe der Philatelie mehr gäbe?

Ich denke, ihr solltet nicht so ichbezogen an das Thema herangehen, sondern stets auch die Situation anderer angemessen berücksichtigen und euch dann auf dieser Grundlage ein neutrales Urteil bilden.

Viele Grüße
Ingo
 
Quelle: www.philaseiten.de
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