Thema: Verlust von Postsendungen
Holger Am: 26.06.2008 09:28:50 Gelesen: 55955# 3@  
@ AfriKiwi [#2]

Hallo Erich,

zu meinen "Postzeiten" hatten wir im Großraum Frankfurt eine spezielle Abteilung, die den in Verdacht stehenden Zustellern präparierte Geldsendungen "untergejubelt" haben.

Die Geldscheine wurden mit einer Chemikalie präpariert, die bei Berührung farbliche Veränderungen an der Haut auslösten. Wenn man also beispielsweise gestern einen solchen Brief dem Zusteller eingeschleusst hatte und dieser sich heute "krank" meldete wurde unverzüglich ein Hausbesuch bei dem Kollegen abgehalten und dabei im wörtlichen Sinne "auf die Finger geschaut". Waren diese bunt hatte er verloren.

Diese Art der Beweisführung war äußerst effektiv und bei den Zustellern allgemein bekannt. Trotzdem hat es immer wieder Mitarbeiter erwischt.

Und bevor Fragen aufkommen: Die Empfänger wurden vorher von der Fahndungsgruppe informiert diese Testsendungen auf keinem Fall zu öffnen.

Beliebt waren Zeiten rund um die Konfirmation bzw. Kommunion. Hier laden viele Absender gerade zum Diebstahl ein. Z.B. wenn in der Anschrift steht "An das Kommunionkind" o.ä. Gerade in diesen Umschlage waren / sind erfahrungsgemäß sehr häufig Geldbeträge. Damals wie heute, wie mir eine Nachbarin letztens bestätigte, dessen Sohn dieses Jahr konfirmiert wurde.

Aber allgemein zum "Briefeschwund": Ich arbeite ein einem großen Betrieb aus dem Bereich Finanzdienstleistung. Meine Abteilung versendet täglich große Mengen an Sendungen mit verschiedensten Inhalten. Und es gibt manche Ortsteile in Frankfurt wo sich Kundenbeschwerden über den Nichterhalt der Briefe massiv häufen. Laut Post AG sind aber keine Unregelmäßigkeiten feststellbar. Die Abteilung, die die Rückpost bearbeitet, erhält jene Sendungen aber auch nicht. Mystisch ?

Abgesehen davon bin bei "Postens" in den letzten drei Jahren 2x verstorben. Ist schon "lustig" wenn eine Versicherung diese Nachricht auf ihrem zurückgesendeten Brief bekommt, bei meiner Frau anruft um zu kondolieren und um Zusendung der Sterbeurkunde bittet.

Ihr könnt euch vorstellen mit welcher "Freude" ich am darauf folgenden Samstag auf den Briefträger wartete.

Grüsse
Holger
 
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