Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
inflamicha Am: 25.10.2013 20:52:54 Gelesen: 4240773# 2532@  
Guten Abend!

Weiterführen möchte ich meinen Diskurs durch die Welt der Gebührenzettel mit Braunschweig. Hier waren damals zwei große Briefmarkenhändler aktiv, wovon es der eine bis in heutige Zeit geschafft hat. Inwieweit diese Händler Einfluss auf die Herstellung der amtlichen Zettel genommen haben entzieht sich meiner Kenntnis, auf jeden Fall wurden diese Zettel gern genutzt, um ihren Kunden etwas "Besonderes" zu bieten. Nachfolgende Drucksache vom 29.8.1923 der Firma Behrens trägt den amtlichen Gebührenzettel Mi-Nr. 2 B mit Gebühr bezahlt-Stempel und handschriftlichem Eintrag der Gebührenhöhe 4000 Mark.



Der rückseitige Text lässt durchaus Bedarf erkennen, allerdings reichten die 4000 Mark nur für das Inlandsporto. Ins Ausland waren 12.000 Mark vonnöten, was hier wohl nicht aufgefallen ist.

Im September 1923 haben beide Firmen dann gleich selbst ihre Gebührenzettel drucken lassen. Diese wurden 3 Wochen lang amtlich anerkannt, erst dann wurde die Verwendung untersagt.

Nachfolgend eine Inlandspostkarte der selben Firma vom 3.9.1923 mit "eigenem" Zettel über die erforderlichen 30.000 Mark in der PP 17. Wie man am rückseitigen Text sieht wurde in US-Dollar abgerechnet, um der zunehmenden Entwertung der Mark Rechnung zu tragen.



Fortsetzung folgt.

Gruß Michael
 
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