Thema: (?) (174) Nigeria: Fälschungen zum Schaden der Post
Stefan Am: 07.11.2013 18:54:46 Gelesen: 138664# 121@  
@ Wachauer [#114]

vor einigen Tagen habe ich diesen Umschlag für meine Thematik-Sammlung "Pfadfinder" bekommen. Der Brief weist eindeutig die Merkmale für die Herkunft von der "Nigeria-Connection" auf. Ein Inhalt ist leider nicht vorhanden.

Dein Beleg, d.h. die Verwendung einer augenscheinlich echten Briefmarke als Porto und entwertet mittels mutmaßlichen Falschstempel, ging mir seit deiner Veröffentlichung im Juli 2012 nicht aus dem Kopf und ich hielt entsprechend auf Tauschtagen danach Ausschau. Am vergangenen Freitag fiel mir auf dem Tauschtag in Gelsenkirchen der nachfolgende Beleg in die Hände, gefunden in einer allgemein interessanten Krabbelkiste für 0,50 Euro/Stück:



Zum Vergleich setze ich den Stempel der Marke zu 18 Kobo und dein Stück nebeneinander:



In meinem Fall scheint die Stempelentwertung das Datum "30:00:97" aufzuweisen; frankiert wurde der Beleg mit der Mi-Nr. 356 (Ausgabetag 28.12.1978). Sollte der Beleg tatsächlich 1997 gelaufen sein (die PLZ des Empfängers in Darmstadt ist fünfstellig, d.h. Verwendung der Empfängeranschrift nach dem 30.06.1993), wäre dieser hoffnungslos unterfrankiert. Anstelle von 0,18 Niara wären 40,00 oder 50,00 Niara Porto auf einer Auslandssendung nach Westeuropa fällig gewesen. In diesem Fall dürfte das Verwenden einer echten, allerdings dann sehr günstigen Marke billiger gewesen sein als eine Fälschung zu 40 oder 50 Niara zu produzieren. Selbst bei einer Verwendung im Jahr 1993 (nach Einführung der fünfstelligen PLZ) wäre das Porto nach Deutschland bereits höher als 0,18 Niara gewesen.

Der Briefumschlag ist wie gehabt an den "Director" eines mittelständischen Unternehmens aus dem produzierenden Gewerbe adressiert; Absender und (leider) der Inhalt fehlen.

Gruß
Pete
 
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