Thema: (?) (267) Moderne Postgeschichte: Internationales Remailing
DL8AAM Am: 08.11.2013 18:05:06 Gelesen: 524132# 119@  
Während die Postverwaltung der UNO in New York beim Versenden ihres englischsprachigen Kundenmagazins mit älteren UN-Briefmarken (ihren Ladenhütern?) frankiert, nutzten deren Kollegen in Wien für die deutsche Ausgabe bisher einen einfachen Entgeltbezahlteindruck der österreichischen Post:



Nun kam die neuste Ausgabe sogar als internationales Remailing in Form einer INFOPOST-Sendung der Deutschen Post, ähnlich wie die Beispiele aus [#102][#103][#104], an. Schade eigentlich.



Als Absender wird die in diesem Fall die echte UN-Adresse in Österreich (Postfach 900, 1400 Wien), ähnlich zu [#104], und kein deutsches "Deck"- bzw. Sammelpostfach (z.B.) beim IPZ Niederaula (wie bei [#102][#103]) angegeben. Dass das scheinbar wohl kein Versehen ist, beweist die Tatsache (?), dass der Eindruck der INFOPOST-Welle (internationale Form mit Zusatz "ALLEMAGNE Port payé") und die Absenderangabe in einem Sprayvorgang aufgebracht wurde. Haben sich möglichweise die internationalen Vereinbarungen bzw. Gepflogenheiten diesbezüglich geändert? Wobei das im Bereich der DPAG wohl auch keinen Unterschied mehr macht, Rücksendungen von nichtvollbezahlten Sendungen, wie INFOPOST, werden doch nur noch im Rahmen des Zusatzproduktes (unter entsprechenden Zusatzkosten) durchgeführt [1]. Ansonsten werden unzustellbare INFOPOST-Sendungen gleich 'unbearbeitet' durch die Post selbst vernichtet? [Kann das jemand bestätigen?] Wenn hier also eh keine Rücksendungen (zumals ins Ausland) mehr stattfinden, ist die Absenderangabe eigentlich nicht mehr als ein schmückendes Beiwerk? (Stop: Nachsendeantrag ins Ausland, dort auch wieder unzustellbar, dann geht die Sendung möglicherweise trotzdem an den angegebenen Absender zurück.)

Ich befürchte wir werden in der Zukunft internationale Werbemailings - auch im Rahmen des ordinären Remailing - wohl immer öfters mit der normalen INFOPOST-Welle im Kasten finden. Da machten (machen) sich die klassischen Remailing-PPIs in der Sammlung ja um viele Klassen schöner, oder? Auch wird es für den Philatelisten extrem schwer, falls überhaupt noch, eindeutig festzustellen, wer hier wen remailt hat. Ob die DPAG selbst verantwortlich zeichnet ("Direct Mail") oder irgendeine deutsche Niederlassung einer ausländischen Post, wie in den Fällen [#102][#103], wo noch an Hand des Rücksendepostfachs in Niederaula recht einfach die franzöische Post "La Poste" in Deutschland direkt identifiziert werden konnte. Wenn hier auch die INFOPOST-Welle - zumal ganz ohne 'Remailing-Absender' - überhand nimmt, verliert auch dieses Sammelgebiet etwas an seiner bisherigen Faszination und Attraktivität, zumindest was die optische Form, die Vielfältigkeit sowie die Aussagekraft der Belege selbst angelangt. Schade eigentlich. panta rhei

Gruß
Thomas

[1]: http://www.deutschepost.de/dpag?xmlFile=link1016048_900430
 
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