Thema: Heimatsammlung Oderbruch - Ansichtskarten, Stempel und Belege
Cantus Am: 29.11.2013 00:00:53 Gelesen: 69929# 35@  
Poststücke aus der Zeit zwischen 1932 und 1945 sind erstaunlich selten aufzutreiben. Hätte ich hier im Dorf nicht das Glück gehabt, einen umfangreichen Nachlass übernehmen zu können, wäre wohl kaum etwas dagewesen, um es hier zeigen zu können. So jedoch sind allerlei Belege vorhanden, die ich in zeitlicher Abfolge hochladen will.

Ich beginne mit einem einfachen Brief, der am 18.1.1932 von Wriezen nach Berlin geschickt worden war. Zur Frankatur diente eine Marke zu 15 Pfennig aus der Reichspräsidentenserie, Mi. 414.



Als Nächstes folgt ein Umschlag des Amtsgerichts Wriezen, der zusammen mit einer Postzustellungsurkunde am 7.6.1934 von Wriezen an den Notar Lachmann in Berlin C 2 gesandt worden war. Rückseitig wurde der Umschlag mit dem 1934 noch gültigen blauen Papiersiegel des Amtsgerichts Wriezen gesichert. Zur Frankatur des Umschlages wurden zwei Dienstmarken des Deutschen Reichs verwendet, Mi. 103 und 133.



Am 25.2.1935 schickte die FÜTTAG GmbH einen Brief nach Kindelbrück in Thüringen; der Brief wurde mit zwei Marken zu je 12 Pfennig freigemacht (Mi. 567).



Am 21.9.1935 schickte die Gerichtskasse Wriezen eine Kostenforderung an Frau Jahn in Wuschewier; auf diesem Umschlag ist das Amtssiegel mit Handstempel abgeschlagen.





Ein aus Forst in der Lausitz in Wriezen eingegangenes Telegramm wurde postamtlicherseits am 21.4.1936 mit Briefumschlag an den Empfänger zugestellt. Der Umschlag trägt rückseitig die aufgedruckte Forderung, bei eiligen Sachen das Telegramm zu verwenden.





Am 5.8.1936 ist noch das bisherige Amtssiegel des Amtsgerichts Wriezen in einem Dienstumschlag eingeprägt.



Am 8.8.1936 schreibt wiederum die Gerichtskasse Wriezen an Frau Jahn. Die Entwicklung im Dritten Reich hat nun auch im Dokumentarbereich dazu geführt, dass neue Dienstsiegel eingeführt worden waren, und zwar sowohl als Handstempel als auch als Papiersiegel.



Am 6.10.1937 schreibt Richard Bursche an Willi Jahn in Wuschewier; er war sich wohl nicht so ganz sicher, wie denn nun der Vorname geschrieben würde.



Es folgt ein Fensterumschlag des Amtsgerichts Wriezen vom 6.1.1938, auf dem das aktuell gültige Amtssiegel vorderseitig aufgedruckt ist.



Am 17.3.1938 schickt die Kirchenbuchstelle in Wriezen eine vorgedruckte Zwischennachricht an Dr. Arnolds in Berlin.



Es folgt ein einfacher Briefumschlag vom 24.10.1938, gelaufen von Wriezen nach Lüdenscheid.



Bei der Karte vom 11.4.1942 kann man die Postbeamten bewundern, die diese hingeschmierte Adresse entziffern und die Karte dem rechtmäßigen Empfänger zuleiten konnten.



Das Jahr 1943 kann ich mit zwei Paketkarten dokumentieren. Beide Sendungen waren an eine Adresse in Ehrwald in Tirol gerichtet. Das erste Paket lief am 28.7.1943 als Eilsendung mit Aufkleber "Dringend". Die Paketgebühren wurden mit zwei Marken zu insgesamt 1,60 Reichsmark beglichen (Mi. 797, 799).



Für das zweite Paket, das am 17.9.1943 aufgegeben wurde, waren 3,50 Reichsmark zu bezahlen (Mi. 796, 799, 800)



Aus dem Jahr 1944 besitze ich nur die folgende Postkarte, die am 25.5.1944 von Wriezen mit Feldpost nach Berlin geschickt worden war.



Belege aus den Jahren nach dem Ende des 2.Weltkriegs werden demnächst von mir vorgestellt werden.

Viele Grüße
Ingo
 
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