Thema: Deutsche Besetzung des 1. Weltkrieges 1914/18: Amtliche Ganzsachen
hajo22 Am: 04.12.2013 09:06:47 Gelesen: 53359# 5@  
@ Lars Boettger [#4]

Hallo Lars,

ich bleibe dabei: Gelaufene Ganzsachen müssen zensiert sein, "Ausnahmen bestätigen die Regel".

Es gibt allerdings Ausnahmen, die ich noch zeigen werde, z.B. wenn eine Ganzsache als Feldpostkarte verwendet wurde. Da Feldpost gebührenfrei war, ist der Wertstempel der Ganzsache unnötig, in diesem Fall wurde die Ganzsache als Formular "mißbraucht", meist als Kriegssouvenir für Zuhause. Diese Karten sind regelmäßig nicht zensiert.

Von einer deutschen (Feldpost-)Zensurstelle in Luxemburg ist mir nichts bekannt, gerne würde ich da einen Beleg sehen, man lernt ja nie aus.

Weil wir beim Thema Zensur sind, hier eine Ganzsache (P2) aus Ixelles-Elsene 1 (Vorort von Brüssel, dt. Postamt von Feb. 1915 bis Räumung 1918), gestempelt am 7.4.1916 nach dem (noch) deutschen Mü(h)lhausen im Elsaß.

Doppelzensur: 1. Überwachungsstelle Brüssel; 2. Mülhausen/Elsaß P.K. (= Postkontrolle).

Mit der Zensur nahm man es schon ernst. Übrigens: Post mußte nach den Vorschriften generell einen Absender aufweisen (wurde auch nicht immer eingehalten).



Einigen wir uns auf folgende Aussage (Vorschlag): Will man sicher sein, daß die Ganzsache echt gelaufen ist, sollte sie einen Zensurstempel aufweisen.

Schöne Sammlergrüße und demnächst mehr.
Jochen
 
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