Thema: Philotax / Schwaneberger: Der Streit um die Michel Nummern
Carolina Pegleg Am: 05.12.2013 16:15:57 Gelesen: 41898# 26@  
Ich habe keine Zweifel, dass die Michelnummerierungen eine intellektuelle Leistung sind, die schützenswert ist. Dabei geht es nicht nur um die mechanische Nummerierung der Neuausgaben, bei denen man bei den Markenheftchen, um die es ursprünglich ging, vielleicht Zweifel haben kann.

Aber bei den normalen Marken beginnt die intellektuelle Leistung schon damit was katalogisiert wird. Ist die Marke katalogfähig? Ist es eine Papier- oder Farbvariante? Ist es eine Dienst-, Luftpost-, oder Zuschlagsmarke? Ist es ein Block oder Kleinbogen? Da muss man sich einmal den Scott oder Yvert anschauen, um zu sehen wie diese tausenden von Klein- und Kleinstentscheidungen zu einer völlig unterschiedlichen Katalogisierung führen. Luftpost und Zuschlagsmarken separat. ATM überhaupt nicht. Blocks fortlaufend mit Normalnummern, oder als Unternummern. Keine Unterscheidung in der Nummerierung zwischen Plattenfehler, Wz., Papier-, oder Zähnungsvarianten, die im Michel akribisch mit bestimmten Unterbuchstabengruppen separiert sind etc. etc.

Wer "nur" die Nummerierung übernimmt, macht sich nicht nur das Katalogsystem zu eigen, sondern auch die tausende von Entscheidungen über die Katalogisierung, die die von Schwaneberger-Verlag bezahlten Redakteure vorgenommen haben, und zwar über Jahrzehnte. Ich denke, dass das Schutz genießen sollte, und eine Lizenzgebühr mehr als fair ist. Alle diese Entscheidungen müssen die Kopisten nicht durchführen, und auch nicht bezahlen. Selbst "Fehlerkorrekturen" in der Katalogisierung, oder "Verbesserungen," z.B. Umnummierierungen, um z. B. alle Frauen oder Blumen fortlaufend zu erfassen, werden die Kopisten mit Sicherheit nicht durchführen.

Das Argument, das Nummernsystem sei so trivial, dass hätte ja jeder selbst entwickeln können, und man sei daran durch das Michelmonopol gehindert, ist doch Blödsinn, da die Kopisten gar kein eigenes System wollen. Sie wollen sich vielmehr an die generelle Akzeptanz und weite Verbreitung der Michelkataloge dranhängen, und das wie es scheint ohne angemessene Vergütung. Dabei ist es doch Geldwert für sein Produkt mit der Verwendung der Michelnummern werben zu können.

Arno
 
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