Thema: Gestempelte, handschriftliche oder Postvermerke als Label auf Belegen
Jürgen Witkowski Am: 05.07.2008 17:25:09 Gelesen: 547412# 44@  
Dieser Brief ist das glatte Gegenteil des wunderschönen Briefes den Erich im vorhergehenden Beitrag gezeigt hat.

Er hat auf seinem Weg von Berlin nach Berlin von dort nach Frankfurt und wieder zurück nach Berlin einiges mitgemacht und kann eine ganze Geschichte erzählen.

Alles fängt damit an dass die Absenderin den Brief ohne Absenderangabe in den Postkasten wirft. Im Postamt Berlin 11 hat man am 20. Mai 1988 wohl Probleme mit der Stempelmaschine und verschandelt die schöne Bogenrandmarke mit Bogenzählnummer der MiNr. 770.

Schon beim Sortieren der Post am selben Tag fällt auf, dass der Empfänger unbekannt ist. Das wird rückseitig in einem violetten Kastenstempel angekreuzt und vom Postbeamten mit Datum und Namenskürzel abgezeichnet. Zudem wird die Empfängerdresse durchgestrichen.

Da, wie oben schon erwähnt, die Absenderangabe fehlt, geht der Brief nun nach Frankfurt zu Ermittlungsstelle der Deutschen Bundespost. Er wird dort geöffnet, die Absenderin wird ermittelt und vorderseitig wird die Anschrift handschriftlich in roter Schrift vermerkt, wobei die Angabe der Stadt teilweise mit einem roten Stempel erfolgt. Der Brief wird nun mit einem Verschlussstreifen "Amtlich geöffnet" und Erläuterungtext wieder verschlossen. Das Datum der Bearbeitung, der 27.-5.1988 wird mit einem Handstempel vermerkt, der nur schlecht zu erkennen ist, da er sich oberhalb des violetten Kastenstempels genau unter dem handschriftlichen Datum der ersten Bearbeitung befindet. Der letzte Bearbeitungsschritt in Frankfurt ist das Anbringen des Zurück-Stempels auf der Vorderseite. 28/d ist wahrscheinlich das Zeichen des Bearbeiters.

Nachdem der Brief nach Berlin zurück geschickt wurde, konnte er der mühsam ermittelten Absenderin wieder zugestellt werden.

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen


 
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