Thema: Gestempelte, handschriftliche oder Postvermerke als Label auf Belegen
reichswolf Am: 07.07.2008 01:47:53 Gelesen: 547402# 46@  
Für meine Heimatsammlung Goldap konnte ich kürzlich dieses Stück erstehen. Die mit der MiNr. 412 frankierte Karte wurde am 22.08.1929 in Markneukirchen postlagernd nach Goldap versandt. Von dort wurde sie am 23.08. nach Kowahlen weitergeleitet, wo sie am 24. ankam. Am 10.09. wurde die Karte dann mit den Vermerken "nicht abgeholt Thomas 10/9" und "zurück 10/9" versehen und ging zurück nach Sachsen.

Interessant ist auch der Absender, die Firma G.A. Pfretzschner. Diese nutze nämlich den guten Namen des am gleichen Ort ansässigen Geigenbogenbauers H.R. Pfretzschner, indem sie no-name Produkte (Bögen, Geigen etc) kaufte und mit G.A. Pfretzschner-Label und deutlichem Preisaufschlag versehen teuer weiterverkaufte. Mit den echten Pfretzschner-Bögen hatte das natürlich nichts zu tun. Aber so ein Label ist natürlich irreführend, da es die Herkunft aus einer Werkstatt vorgaukelt, tatsächlich jedoch nur das Zeichen eines Händlers ist. Es gibt durchaus Leute, die daher in Bezug auf diese Instrumente von Fälschungen sprechen. Heute gibt es den Händler übrigens nicht mehr, H.R. Pfretzschner dagegen produziert noch immer (siehe http://www.hrpfretzschner.de/firmengeschichte.html#3)

Beste Grüße,
Christoph


 
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