Thema: Heimatsammlung Oderbruch - Ansichtskarten, Stempel und Belege
Cantus Am: 16.12.2013 02:29:04 Gelesen: 69352# 36@  
Heute folgen Belege aus der Zeit bis zur deutschen Wiedervereinigung. Dabei gibt es zeitlich ein Riesenloch zwischen etwa 1950 und etwa 1965, denn aus der Zeit habe ich trotz intensiven Bemühens nur einen einzigen Umschlag auftreiben können. Entweder wurden damals alle Postbelege vernichtet (viele heizen damit heute noch ihre Öfen an) oder die Marken wurden schlicht abgelöst und der Rest entsorgt. Zum Glück habe ich aber wenigstens ein paar Belege aus den ersten Jahren nach dem 2. Weltkrieg finden können, die ich sämtlich eingescannt habe.

Zunächst ein Einschreiben, gelaufen am 20.4.1946 mit Not-R-Zettel von Wriezen nach Berlin. Die Frankatur von insgesamt 84 Pfennig wird durch je zwei Marken der Gemeinschaftsausgabe abgedeckt. Rückseitig finden sich der Absender sowie der Berliner Ankunftsstempel vom 26.4.1946.



Mi. 919(2), 928(2)

Es folgt ein Briefumschlag, der am 23.9.1946 von Wriezen nach Berlin geschickt worden war. Absender war der Sack- und Kohlenhändler Paul Kemp; es war damals der Handel mit Säcken oder Körben noch recht weit verbreitet. Das Porto wurde durch drei Marken zu je 8 Pfennig der Freimarkenserie "Berliner Bär", die auch in der OPD Potsdam ihre Gültigkeit hatte, abgedeckt.



Mi. 3A(3)

Es folgt ein Briefumschlag, der vom Wriezener Polizei-Revier II am 22.6.1948 an den Generalstaatsanwalt beim Landgericht Berlin geschickt worden war. Hier wurde mit mehreren Freimarken der Gemeinschaftsausgaben das Porto von insgesamt 24 Pfennig abgedeckt.



Mi. 912(2), 915(4)

Nun ein bemerkenswerter Umschlag mit Poststempel vom 3.3.1948, der aus dem absoluten Einfluss- und Weisungsbereich der sowjetischen Besatzer, denn nur so kann Wriezen zum damaligen Zeitpunkt gesehen werden, an den "Suchdienst für vermisste Deutsche in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands" im damaligen West-Berlin geschickt worden war.



Gemeinschaftsausgaben, Mi. 925

Es folgt ein Brief vom 26.9.1948, geschickt von Wriezen nach Berlin an ein Papier- und Briefmarkengeschäft.



Sowjetische Zone - Allgemeine Ausgaben, Mi. 190

Als letzten Brief der 1940er Jahre kann ich einen Wriezener Ortsbrief zeigen, der am 9.5.1949 per Einschreiben vom Wiener Café (das gibt es heute nicht mehr) an das Bauamt beim Rat der Stadt geschickt worden war. Auch hier wurden Marken der Sowjetische Zone - Allgemeine Ausgaben verwendet.



Mi. A195, 218

Viele Grüße
Ingo
 
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