KRISENSTAAT SIMBABWE: Inflationsrate wächst unaufhörlich

Der Spiegel, kai/dpa, Harare (22.08.07) - Im Juli hatte Simbabwes Zentralbank 200.000 Dollar-Scheine drucken lassen - für die gibt es gerade noch knapp einen Euro pro Stück auf dem Schwarzmarkt. Die Inflationsrate im Staat von Diktator Robert Mugabe klettert und klettert - und könnte zum Jahresende fast sechsstellig sein.

Erstmals seit drei Monaten veröffentlichte das Zentrale Statistikamt in Simbabwes Hauptstadt Harare heute wieder offizielle Zahlen. Danach lag die Inflationsrate in dem südafrikanischen Krisenstaat im Juli bei genau 7634 Prozent - nach 7251 Prozent im Juni. Als Gründe für die Teuerungsrate wurden steigende Strom-, Transport- und Lebensmittelpreise genannt. Experten gehen jedoch von einer tatsächlichen Inflationsrate in Simbabwe von bis zu 13.000 Prozent aus. Nach Schätzungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) könnte die Inflation in Simbabwe im Dezember bis zu 100.000 Prozent betragen.

Das von Präsident Robert Mugabe zunehmend autoritär regierte Land hat die höchste Inflationsrate der Welt. Simbabwe hatte erst im vergangenen Monat einen 200.000-Dollar-Schein eingeführt, der zuletzt auf dem Schwarzmarkt nur 1,40 US-Dollar oder 1,03 Euro wert war. Obwohl im vergangenen Jahr schon drei Nullen bei der Landeswährung gestrichen wurden, zahlen die Bürger noch immer mit dicken Geldbündeln - sofern überhaupt Waren angeboten werden.

(Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,501520,00.html)