Thema: Neuheiten aus Deutschland
Brigitte Am: 03.02.2014 07:07:00 Gelesen: 820014# 221@  
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Serie: „Burgen und Schlösser“
Thema: „Albrechtsburg Meissen“

„Wo ist der Berg, darauf drey Schlösser steh´n und nebenher drey Wässer geh´n?“, fragt ein alter Vers. „Meißen“ lautet des Rätsels Lösung. Hier, am Ausgang des Elbtalkessels, wo die Flüsse Elbe, Triebisch und Meisa einen steilen Felsen umfließen, ließ der ostfränkische König Heinrich I. (876–936) aus dem sächsischen Adelsgeschlecht der Liudolfinger um 928 eine hölzerne Burg mit dem Namen Misni errichten. Hoch über den Wäldern im Osten des noch jungen deutschen Reiches sollte sie als Ausgangspunkt für die Eroberung slawischer Territorien dienen.

Einen massiven baulichen Einschnitt erlebte die Burg im 15. Jahrhundert. Als 1464 die wettinischen Brüder Ernst und Albrecht die Herrschaft über die sächsischen Ländereien übernahmen, beauftragten sie 1471 den Baumeister Arnold von Westfalen (um 1425–1481), an der Stelle der Markgrafenburg einen prächtigen Schlossbau zu errichten. Die neue Residenz sollte dabei nicht nur ein repräsentatives Verwaltungszentrum werden, sondern auch Platz für zwei getrennte Hofhaltungen bieten. Die neue Burg unterschied sich damit maßgeblich von der bisherigen Burganlage, die hauptsächlich Verteidigungszwecken gedient hatte, und gilt baugeschichtlich als „erstes Schloss“ Deutschlands.

Noch während des Schlossbaus teilten Albrecht und Ernst das wettinische Territorium unter sich auf. Damit entfiel die der Albrechtsburg zugedachte Funktion. Die Anlage wurde nur noch selten als Wohnschloss genutzt. Erst 1710 – als Sachsens Kurfürst August der Starke (1670–1733) das Schloss einer eigentlich zweckfremden Nutzung zuführte – kehrte neues Leben ein: Die Albrechtsburg wurde für über 150 Jahre zur Produktionsstätte der Porzellanmanufaktur Meißen. Bis heute ist die Albrechtsburg ein Anziehungspunkt. Eine 2011 eröffnete Dauerausstellung stellt auf über 7.000 Quadratmetern Aspekte der Schlossgeschichte vor. In einer umfassenden Darstellung werden insbesondere Architektur, Wandmalereien, Interieur, historische Dokumente, Porzellane sowie multimediale Anwendungen gezeigt.



Ausgabetag: 01.03.2014
Wert (in Euro Cent): 90
Motiv: Albrechtsburg Meissen
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Nicole Elsenbach, Hückeswagen und Franc Fienbork, Hamburg
Papier: Gestrichenes, weißes und fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Bundesdruckerei GmbH, Berlin
Größe Postwertzeichen: 44,20 x 26,20 mm
MiNr. 3062
 
Quelle: www.philaseiten.de
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