Thema: Die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt
Heinz 7 Am: 19.02.2014 16:47:39 Gelesen: 639081# 9@  
@ Richard [#7]

Nun, die US$ 10'000'000 sind nicht so falsch bzw. danebengegriffen. Das wird sehr spannend werden, was die Marke bringen wird. In der Ferrary-Auktionsserie (1921 ff) jedenfalls war diese Marke mit Abstand die Nummer eins weltweit, und bei der Unvergleichlichkeit dieser Sammlung Ferrary heisst das schon etwas! Der damalige Zuschlagpreis (vor über 90 Jahren) ist umgerechnet in Wert heute auch klar siebenstellig!

Auch zu den Zeiten von Hind (ca. 1933) wurde die Marke als die teuerste der Welt geschätzt, kam dann aber leider nicht wirklich zum Verkauf (sonst wäre ein Vergleich möglich gewesen). Zur Zeit von Caspary (ca. 1955) wurde die Marke erneut bestätigt als die "teuerste" im Aufsehen erregenden TIME-Artikel. Erst bei den Verkäufen der BURRUS-Sammlung (ab 1962) lösten allmählich andere Marken die British Guiana als "Teuerste" ab. Dann aber kamen die zwei Verkäufe bei SIEGEL, New York: 1970 und 1980 - und wieder war die British Guiana One-Cent Magenta der absolute Star: Erlös (1980) US$ 850'000 + 10% Aufgeld = US$ 935'000, Weltrekord!

Damals stand der US-Dollar noch um einiges höher als heute!



Dieser Rekord wurde dann erst wieder beim KANAI-Mauritius-Verkauf (1993) klar übertroffen, und seither ist der Mauritius-Brief mit der einmaligen Buntfrankatur die Nummer eins unter den philatelistischen Kostbarkeiten.

Nun, dieses schöne Ereignis (Auktion in Zürich) liegt nun auch bereits 20 Jahre hinter uns (ich war dabei!). Nun darf man gespannt sein, ob die British Guiana One-Cent Magenta den Sprung zurück an die Spitze schafft. CHF 5 Mio. +15 % = 5.75 Mio. müsste sie übertreffen, also zum heutigen Kurs mehr als US$ 6 Mio., das ist natürlich sehr viel Geld. Besonders, weil im US-Dollar-Raum die Leute natürlich ein anderes Verhältnis haben zum Dollar und eine Preisentwicklung von US$ 935'000 auf US$ 6'400'000 natürlich ganz anders aussieht als wenn wir das in CHF umrechnen! Und die Geldentwertung sollte ja auch noch berücksichtigt werden, wobei früher die Zinsen ganz anders waren, als heute.

10 Million Dollar ist also ein durchaus "vernünftiges" (wenn auch etwas hohes) Preisschild für diese Marke, die in den letzten 100 Jahren zu Recht oft als "die Teuerste" bezeichnet wurde. Will sie ihren Ruf behalten, sollte sie in die Nähe dieses Preises kommen. Übertrifft sie die US$ 6.4 Mio. - Grenze nicht (Achtung: 1993!), bleibt weiterhin der "Bordeaux-Brief" (Mauritius) das teuerste Stück, sogar ohne Zeitwertveränderungs-Betrachtung.

Wir werden gespannt nach New York schauen, wenn der Hammer fällt!

Heinz
 
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