Thema: Philatelie in der Presse
Richard Am: 03.08.2008 14:29:54 Gelesen: 1328789# 116@  
Sondermarke für einen Helfer - Briefmarkenfreunde gedenken mit Sonderstempel Lorenz Werthmann

Wiesbadener Tagblatt, Geisenheim (25.07.08) - Auf ihre Weise wollen die Briefmarkenfreunde Rheingau Prälat Lorenz Werthmann, einem gebürtigen Geisenheimer, zu seinem 150. Geburtstag ehren. Am Donnerstag, 9. Oktober, beherbergen sie von 10 bis 17 Uhr im katholischen Pfarrheim in Geisenheim ein Sonderpostamt, das für diesen Tag einen Geisenheimer Ortsstempel mit dem Rheingauer Dom als Blickfang und der Inschrift " Geisenheim - Geburtsstadt des Caritasgründers Lorenz Werthmann" ziert.

Bei dieser Gelegenheit wird der Verein auch eine Ausstellung unter anderem mit alten Postkarten von Geisenheim und historischen Briefen aus dem Rheingau zeigen.

Anlass für diese Veranstaltung: An diesen 9. Oktober gibt die Deutsche Post AG zu Ehren Werthmanns eine Sondermarke zu 0,55 Euro, also dem Briefporto, heraus. Parallel dazu setzt die Post jeweils am Erstausgabetag Sonderstempel in Bonn und Berlin ein. Die Rheingauer Briefmarkenfreunde haben erreicht, dass zu diesem besonderen Geburtstag auch ein solcher Sonderstempel mit dem Ortsnamen Geisenheim erscheint.

Schon einmal war das dem Verein gelungen: Beim Erstausgabetag der Sondermarke UNESCO-Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal gab es auch einen Ortsstempel Rüdesheim.

Diese Veranstaltung der Briefmarkenfreunde liegt relativ nahe am Geburtstag Werthmanns, der am 1. Oktober 1858 in der Blaubachstraße in Geisenheim das Licht der Welt erblickt hat und aller Wahrscheinlichkeit nach im Rheingauer Dom getauft wurde und Erstkommunion feierte. Er besuchte das Gymnasium in Hadamar und studierte am Collegium Germanicum in Rom, wurde dort zum Dr. phil. und Dr. theol. promoviert und erhielt 1883 die Priesterweihe in Rom.

Nach kurzer Tätigkeit am Dom wurde Werthmann Sekretär des ebenfalls aus Geisenheim stammenden Bischofs Peter Josef Blum in Limburg. Die gleiche Position nahm er auch bei dessen Nachfolger Christian Roos ein. Als dieser 1886 zum Erzbischof von Freiburg gewählt wurde, folgte ihm Lorenz Werthmann und baute von dort aus seit 1895 den Caritasverband auf. Am 9. November 1897 gründete Werthmann in Köln den Charitasverband für das katholische Deutschland (DCV), der seit 1921 den Namen Deutscher Caritasverband (DCV) trägt. Im gleichen Jahr starb Lorenz Werthmann.

Anliegen Werthmanns war es, auf die sozialen Nöte und das Elend seiner Zeit eine angemessene Antwort zu geben. "Organisieren, Studieren, Publizieren" waren die drei zentralen Aufgaben, die er dem Caritasverband ins Stammbuch schrieb.

Der Entwurf der Sondermarke lag bei Redaktionsschluss noch nicht vor. Werthmann ist jedoch schon einmal von der Post mit einer Briefmarke gewürdigt worden: 1954 im Satz "Helfer der Menschheit".

(Quelle: http://www.wiesbadener-tagblatt.de/region/objekt_r.php3?artikel_id=3367582)

1954 wurde Werthmann schon einmal auf einer Briefmarke abgebildet. Die Marke mit dem Wert von zehn Pfennigen gehörte zur Serie "Helfer der Menschheit".


 
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