Thema: Bahnpost: Überlandpost Stempel
Holger Am: 04.08.2008 19:35:12 Gelesen: 26394# 3@  
@ Richard [#2]

Hallo Richard,

ich denke, die Bahnpostbeförderung kennst Du.

Grob gesagt: An einem Bahnhof wird Post eingeladen, während der Fahrt zum nächsten Bahnhof wird die neu eingegangene Post sortiert und ggf. Teile davon am nächsten Bahnhof wieder in Säcken verpackt für das nächste Zustellpostamt ausgeladen. Und die Post von dort eingeladen und das Spiel wiederholt sich von Bahnhof zu Bahnhof bis zum letzten Bahnhof. Und weil das ganze "so lustig" ist - ging es manche Nacht auch gleich wieder zurück. Die damaligen Azubis mussten sogar die (Post)-Bahnstrecken noch auswendig lernen. Beliebtes Prüfungsthema waren die rechts- und linksrheinischen Bahnstrecken.

Doch zurück zu Deiner Frage:

Stell´ Dir das ganze anstelle in einem Zugwaggon in einem großen umgebauten Bus vor - und schon hast Du die "Überlandpost mit Umarbeitung". Der Bus fuhr täglich (genauer nächtlich) eine bestimmte Route und Sendungen mit Marken, die noch nicht vorher entwertet wurden, bekamen im Bus im o.g. Beitrag gezeigten Stempel.

Auch auf den Beutelfahnen und den Ladezetteln waren diese Stempel anzubringen.

Im Bus (siehe ebenfalls obige Karte) war es tierisch eng und die Arbeit machte dort alles andere als Spaß. Nichts für Leute mit Bewegungsdrang und Platzangst. Im Bus gab es Verteilspinde, Säcke mit Sendungen, die noch bearbeitet werden mussten, fertig Säcke für den nächsten Bahnhof, Wertbehältnisse für Wertbriefe und Auslandseinschreiben, teilweise Eilpäckchen und Eilpakete usw. usw.

Gott sei Dank habe ich das Ganze nur 2 Monate zur Ausbilder-Vorbereitung mitgemacht.

Grüsse Holger
(der aus dem Urlaub wieder da ist)
 
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