Thema: Vor 100 Jahren: Der 1. Weltkrieg aus philatelistischer Sicht
hajo22 Am: 26.05.2014 14:37:59 Gelesen: 106400# 43@  
Unter türkischem Halbmond



SMS "Goeben" (links) und SMS "Breslau" (rechts) vor Konstantinopel
(frankierte "Wohlfahrtskarte für Angehörige der kaiserlichen Marine" gestempelt 1916 in Berlin)

Der Schwere Kreuzer "Goeben" führte den Marine-Schiffspost-Stempel "29". Hier Briefe einer Korrespondenz:





Der abgebildete, aufgeklappte Feldpost-Kartenbrief v. 1.9.1917 wurde in Berlin zensiert. Zensuren von Feldpostbriefen aus dem türkischen Kampfgebiet sind nicht häufig anzutreffen (nach meiner Kenntnis).

Der Kleine Kreuzer "Breslau" führte den Marine-Schiffspoststempel "69":



Bei den im Text genannten "schw(arzen) Diamanten" handelte es sich um die Übernahme von Kohlevorräten.

Die abgebildeten Korrespondenzen nennen als Ortsangabe "Stenia" (Bucht nördlich von Konstantinopel am Bosporus gelegen).

Hier befand sich einer der Liegeplätze der beiden Kreuzer:



(Foto-Quelle unbekannt; Im Vordergrund links oben SMS "Breslau", dahinter SMS "Goeben")

Die Marine-Schiffsposten (MSP) tauschten mit dem Marine-Postbüro in Berlin C2 direkte Postschlüsse aus.

Gegen Ende des Krieges kamen 2 weitere Kaiserlich Deutsche Marine-Schiffsposten in der Türkei hinzu und zwar:

Nr. 132 für die deutschen Angehörigen der türkischen Torpedobootsflottille (9.3.-14.11.1918) und
Nr. 180 für die deutsche U-Bootshalbflottille Konstantinopel (26.6.-24.8.1918).

Die angegebenen Daten stammen aus dem Buch von Werner Ahrens "Deutsche Militärmission in der Türkei" und entsprechen dem Wissensstand um 1970/75.
Von den 2 letztgenannten MSP-Nrn. kann ich leider nichts zeigen (vielleicht hat ein Leser einen Beleg?).

Über die MSP Nr. 14 SMS "Loreley" folgt noch ein kleiner Beitrag.

Schönen Tag.
Jochen
 
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