Thema: Vorphilatelie: Schnörkelbriefe und andere Belege aus der Vorphilazeit
roteratte48 Am: 18.08.2008 18:24:20 Gelesen: 305807# 20@  
@ Concordia CA [#18]

Sodele - Scan von Jürgen ist angekommen, hier nun der Wortlaut des Briefes:

"Auf die mit Bericht vom 30. August d. Jahres gestellte Bitte um eine Prüfung der für die Wehr- und Wasserbaukosten nach den ärarialischen und den privaten Triften pro 1851/52 erlaufenen Kosten ad 1981 Gulden 58 1/2 Kreuzern wird dem kgl. Forstamte Wolfstein unter Rückschluß der sieben Berichtsbeilagen lediglich bemerkt, dass diese Kosten nach Abzug des den Schiffmeister Fink von Braunau treffenden Antheiles ad 319 Gulden 1 Kreuzer bereits mittelst Entschließung vom 7. Februar d. Jahres, Nr. 8426, dem königlichen Rentamte Wolfstein in dem Betrage 1662 Gulden 57 1/2 Kreuzer pro 1851/52 zur Verausgabung eingewiesen worden sind, und in der Forstrechnung desselben Jahres, Fol. 112 (mit Belegnummern 1052 - 1138) richtig in Verrechnung erscheinen.

Kgl. Regierung von Niederbayern / Kammer der Finanzen / Unterschrift.
'An d. kgl. Forstamt Wolfstein.
Triftkosten Vorschläge und Nachweise pro 1851/52 betreffend..'..."

Die "Trift" ist dem Verflößen von Baumstämmen gleichzusetzen; mit dem Unterschied, dass beim Floss die Stämme miteinander verbunden werden. Den Begriff "ärarialisch" habe ich zwar mal gehört - eine vernünftige Übersetzung findet sich aber weder im Net noch im mittelhochdeutschen Rechtswörterbuch noch im Krünitz. Meiner Erinnerung nach hat er in etwa die Bedeutung von 'halbamtlich; von lokaler Stelle veranlasst". Sollte mich damit jemand korrigieren oder auch bestätigen können, wäre ich dankbar!

Weiterhin Spass am "Altpapier" und Gruss an Dich und alle anderen Philaseitenleser!

Rolf
 
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