Thema: DDR Briefe mit Zurück-Stempeln und interessantem Aufkleber
drmoeller_neuss Am: 06.06.2014 10:29:31 Gelesen: 9377# 2@  
Die obere Reihe ist einfach zu erklären: die Empfänger waren vor längerer Zeit umgezogen und nicht mehr zu ermitteln, da er kein Nachsendeantrag gestellt hatte oder die Frist abgelaufen war. Für DDR-Sammler war es nicht so einfach, an Tauschpartner in der BRD zu kommen. Natürlich gab es die Möglichkeit, Freunde oder bereits vorhandene Tauschpartner zu bitten, im eigenen Namen mit der DDR-Adresse eine Anzeige, z.B. in der Michel-Rundschau aufzugeben. Damit hat man sich aber keine Freunde in der DDR geschaffen. Viele haben den etwas diskreteren Weg genommen, und auf unter der Hand herumgereichte Adressen geantwortet. So habe ich auch meinen Tauschpartner in der DDR bekommen. Natürlich waren hier immer Adressen dabei, die nicht mehr aktuell waren.

Der Brief in der mittleren Reihe dürfte gegen die Zollvorschriften der DDR verstossen haben. Auch in die sozialistischen Bruderländer wie die CSSR war der Versand von Briefmarken und Geld im Umschlag verboten. Zoll und Stasi haben hier Hand in Hand gearbeitet, und kein Brief, zumal ein solch auffälliger, ist der Kontrolle entgangen.

Der letzte Brief dürfte unter das Stichwort "Postkriminalität" fallen. Die Sendung wurde wenige Tage nach der Einführung der DM in der DDR an die Sonderstempelstelle in Halle 4020 geschickt. Wahrscheinlich hat jemand in diesem Briefumschlag nach den Neuerscheinungen in harter Währung gesucht oder gar Bargeld vermutet. Die Spuren waren nicht zu übersehen und haben die Deutsche Post zu Ermittlungen veranlasst.
 
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