Thema: Gestempelte, handschriftliche oder Postvermerke als Label auf Belegen
Carolina Pegleg Am: 23.08.2008 04:29:57 Gelesen: 547325# 47@  
Eigentlich beinahe eine Frage für die Rätselecke: Was macht man, wenn man diesen Brief in der Wühlkiste sieht?



Umschlag ist eingerissen, Marke ist übel beschädigt, Stempel ist schlecht lesbar.

Nun ja, umdrehen muss man den Brief:



Es handelt sich um einen Maschinenstempel in ungewöhnlicher Verwendung. Der Brief, von McKeesport, Pa., nach Chicago, Ill., aus 1899 lief in Chicago durch die Stempelmaschine. Zu dieser Zeit war noch für alle Poststücke die Eingangsstempelung vorgeschrieben. Dazu wurden soweit verfügbar auch häufig Stempelmachinen eingesetzt. Der "normale" Killerteil, sollte bei Einsatz der Maschine zur Posteingangsstempelung eigentlich gegen einen besonderen Stempeleinsatz mit der Kennzeichnung "received" ausgetauscht werden, oder hätte entfernt werden sollen. Sehr häufig wurden die Stempel allerdings aus Bequemlichkeit, so wie sie waren, d.h. mit Killerteil verwendet.

Hier kam allerdings ein besonderer Stempel zum Einsatz, der den Empfänger über den Grund der verspäteten Zustellung informieren sollte: Mail Delayed -- Train Late. Post verzögert -- Zug verspätet.

Diese Stempel sind nicht häufig, da eine Vielzahl von Faktoren zusammenkommen mussten. Zunächst musste der Postzug Verspätung haben. Dann musste der Postbeamte Zeit genug haben, um den Regularien zu folgen. Die verspätete Post festzuhalten, um den Grund für die Verzögerung zu dokumentieren, ist ja eigentlich keine besonders sinnhafte Einrichtung.

Der Stempel ist von einer "Barry" Maschine. Bei diesen Stempeln kann man an die Klarheit des Abdruckes leider keine grossen Massstäbe anlegen.
 
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