Thema: (?) (6) 19. Jahrhundert: Briefbeförderung USA - Deutschland
bayern klassisch Am: 27.06.2014 16:59:35 Gelesen: 9281# 4@  
Liebe Sammlerfreunde,

ein Brief ging aus Chicago vom 15.4.1875 an "Herrn Carl Bur Adr(esse) Herrn Bauenriis & Müller in Nürnberg Germany" ab. Am 17.4. kam der Brief in New York an, wo er auf die "Mosel" des Norddeutschen Lloyds geladen wurde, um am 28.4. in Southampton europäisches Festland zu erblicken. Schnell ging es über den Kanal und am 30.4. war er bereits in Nürnberg, wo er zügigst ausgetragen wurde.



Die 7 US - Cents reichten dafür aus, denn nach dem PV des Dt. Reiches mit den USA kosteten einfache Briefe bis 15g 11 Kr. (manchmal auch nur 10 Kr., weil man 3 Sgr. im Vertrag genannt hatte und Bayern rechnete mal 3 Kr. für sich und 2 Sgr. = 7 Kr. für die Strecke ab Deutschland bis zum Zielort). Aber das wäre ein anderes Thema und ist bereits in einem unserer Rundbriefe von Dr. Martin Camerer erschöpfend behandelt worden.

Noch immer am 30.4. (offenbar hatte dieser Tag mehr als 24 Stunden!) gab man den Brief mit korrigierter Adresse der Post zurück: Adresse des Herrn Uibeleisen & Nicklas Margarethenstrasse 56 in Wien. Am 1.5. wurde er mit dem 3. Bestellgang ausgetragen.

Aber Nürnberg stempelte mit seinem Ortsstempel auf der amerikanischen Marke und nochmals um 20.00 Uhr Aufgabe vorn, was eigentlich eine österreichische Spezialtiät war, denn dort war es Vorschrift, Marken sog. "Abzugsbriefe" mit dem Abdruck des Tagesstempels zu versehen.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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