Thema: Michel Deutschland Spezial bald in drei dicken unbezahlbaren Bänden ?
olli0816 Am: 31.07.2014 23:01:10 Gelesen: 6807# 11@  
Kann schon sein, dass der Michel in drei Bänden erscheint. Solange es genügend Käufer dafür gibt und es als richtig empfunden wird, spricht einer Erscheinung nichts dagegen.

Was ich nicht verstehen kann: Die ewige Jammerei nach der geringeren Sammlerschaft. Dagegen sprechen die steigenden Umsätze der großen Auktionshäuser. Natürlich nehmen die auch Münzen auf, da die gerade in sind. Was die anderweitigen Zerstreuungen betrifft: Die hat es früher auch schon gegeben.

Ich habe in meiner Jugend neben Briefmarken auch Platten gesammelt, da ich ein großer Musikfan bin. Die habe ich aus nostalgischen Gründen behalten. Letztes Jahr musste ich erfahren, dass es anscheinend eine sehr große Anzahl von Plattensammler gibt und diese bereit sind, einiges dafür auszugeben. Und das trotz iTunes, Spotify und Konsorten, wo man inzwischen eine Auswahl hat, die jeden erschlägt.

Die Post ist seit geraumer Zeit tatsächlich kein Antreiber fürs Briefmarkensammeln. Ich habe aber trotzdem das Gefühl, das gerade das Internet dazu animiert, dass sich viele für Briefmarken interessieren. Die Gewohnheiten sind nur anders und die Medien verändern sich. Mag sein, dass vielleicht in 10 Jahren kein gedruckter Katalog mehr existiert oder die Umwandlung von digital in Papierform in Farbe so günstig ist, das Kataloge in Buchform nicht mehr interessant sind. Dann wäre der Umfang auch ziemlich egal.

Briefmarken sind für junge Leute vielleicht heute nicht mehr so interessant wie vor 30 Jahren, das mag stimmen. Aber komischerweise gibt es Sammler, die später einsteigen und sich auch die Kataloge leisten können. Da gute Marken nicht mehr werden und tatsächlich im Ausland das Interesse steigt, werden wir ähnlich wie bei China sicher die eine oder andere Überraschung erleben. Was ich bei den Michelkatalogen allerdings kritisiere ist die mangelnde Sorgfalt bei der Preisfindung. Bei alten Marken wäre eine bessere Unterteilung nach Beschaffenheit durchaus wünschenswert. In einem anderen Forum habe ich gelesen, dass der Scott das macht. Ein schwarzer Einser ist halt nicht immer ein schwarzer Einser, da gibt's große Unterschiede. Zum anderen habe ich oft das Gefühl, das gerade bei abgelegenen Ländern nur die Preise vom Vorjahr übernommen werden, ohne die tatsächliche Situation auf dem Markt zu sehen. Besonders grotesk ist z.B. Rußland/Sowjetunion, wo die Preise besonders für postfrisches Material stark gestiegen ist und die Michel Notierungen teilweise stark nach unten korrigiert wurde. Meines Erachtens muss der Verlag speziell bei der Preisfindung aufpassen, da viele Notierungen einfach nicht ernst zu nehmen sind. Ob ich jetzt wirklich jeden noch so kleinen Plattenfehler aufnehmen muss, sei mal dahingestellt. Aber wenn sich genügend dafür interessieren, dann bitteschön.
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/6947
https://www.philaseiten.de/beitrag/89494