Thema: Philatelie in der Presse
Richard Am: 02.09.2008 14:22:08 Gelesen: 1328380# 125@  
Den «Vater» von Max und Moritz geehrt

Von Henning v. Vogelsang

Liechtensteiner Vaterland (31.08.08) - Vor 100 Jahren starb er, der Meister der satirisch-humoristischen Bildergeschichten, von denen «Max und Moritz» die berühmteste ist. Liechtenstein würdigt den Dichter, Kunstmaler und Zeichner Wilhelm Busch nun durch Briefmarken.

Um 18 Uhr fand im Liechtenstein-Center im Vaduzer Städtle die Präsentation der neuen Marken statt. Acht Sondermarken der Serie «Wilhelm Busch» sind zum heutigen 1. September herausgegeben worden.

Die Motive sind Geschichten aus dem umfassenden Bildergeschichten-Werk Wilhelm Buschs, der als einer der bedeutendsten Vorväter der heutigen Comics gilt, vor allem im deutschsprachigen Raum.

«Dieses war der erste Streich ...»

Max und Moritz mit deren Streichen an Lehrer Lämpel, dem Schneider Böck und der Witwe Bolte sowie die Geschichten von Hans Huckebein, der frommen Helene, Fipps dem Affen und Balduin Bählamm, dem verhinderten Dichter.

Namens der Agentur Leone Ming und der Liechtensteinischen Post AG begrüsste Norbert Hasler als Philatelie-Zuständiger bei der Post die zahlreich erschienenen Gäste.

400 Jahre Fürstenhaus

Zugleich herausgegeben wird heute ein Sonderblock zum 400-jährigen Bestehen des Fürstenhauses Liechtenstein. Der Redner stellte im Verlauf der Busch-Briefmarkenvernissage auch die Gestalter der Marken und des Bogenrands vor, Leone Ming und Grafikerin Christine Böhmwalder.

Bei Sammlern beliebt

Neben den Briefmarken gibt die Philatelie Liechtenstein zu jeder Ausgabe Ersttagsbriefe und Maximumkarten mit einem Sonderstempel heraus, die sich bei Sammlern laut Norbert Hasler grosser Beliebtheit erfreuen. Die Gäste erhielten im Anschluss an die Feier jeweils ein Set solcher Ersttagsbriefe überreicht.

Respekt vor dem Werk Buschs

In einem kurzen Interview befragte Stefan Erne, der Leiter Gestaltung der Philatelie Liechtenstein, die beiden Vertreter von Leone Ming zu den Besonderheiten dieser Markenausgabe. Dabei erfuhr man, dass man versucht habe, bei Beibehaltung des Respekts vor der Arbeit des Künstlers die Einmaligkeit der Werke hervorzuheben und durch die Reduktion auf das Wesentliche ihrer Arbeit in die Zeichnungen von Wilhelm Busch einfliessen zu lassen. Die farblichen Akzente, an sich heikel, da Busch schwarz-weiss zeichnete, sind eine heikle Herausforderung gewesen, auch sie ist aber geschmackvoll und dezent gelöst worden.

Stolz auf das gelungene Werk

Herbert Rüdisser, Geschäftsführer der Liechtensteinischen Post AG, gab seiner Freude über die gelungenen Briefmarken in einer kleinen Dankesansprache ebenfalls Ausdruck und überreichte dem Rezitator und dem Musiker ein kleines Präsent.

Die Zuhörerinnen und Zuhörer, unter ihnen etliche Kinder, hatten ihr helles Vergnügen an den Busch-Versen, zu denen jeweils die entsprechenden Motive auf dem Grossbildschirm zu sehen waren; Diese Freude war einerseits in der bekanntlich köstlichen Ironie des Karikaturisten Busch begründet, der keineswegs Kindergeschichten zeichnete und dichtete, sondern seine Zeitgenossen so überaus witzig und zugleich bissig aufs Korn nahm, andererseits an der Interpretation Kurt Tscheggs, der jeder Kenner und Liebhaber Buschs anmerkte, dass hier ein ebensolcher zu Wort kam.

(Quelle: http://www.vaterland.li/page/lv/artikel_detail.cfm?id=31494)
 
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