Thema: Deutsches Reich 909/910 SA/SS: Michel streicht die Briefnotierungen
hajo22 Am: 22.08.2014 13:44:54 Gelesen: 212592# 53@  
@ filunski [#52]

Lieber Peter,

am 20.4.1945 war ich noch nicht auf der Welt und kann daher keine Briefmarken am Schalter gekauft haben. Auch ich bin natürlich auf Sekundärliteratur angewiesen.

Es gab/gibt verlässliche Zeitzeugen, ich nenne mal den verstorbenen Herrn Schlegel senior oder Herrn Jakubek.

Lit.: Wolfgang Jakubek: "Die beiden Letzten des Dritten Reiches" (DBZ 2/86). Ich zitiere: ordnete Berlin an, daß zum 20. April 1945 nur die Motive mit den Kopfbildern SA-Mann und SS-Mann erscheinen sollten und zunächst nur diese beiden Werte herzustellen seien.

Schon in den 70iger Jahren und früher fand eine heftige Diskussion über die Marken und die Briefe in der DBZ statt (z.B. Heft 2/1975: E. Baier: "SA/SS-Briefe, Ein Debakel ohne Ende! 2.Teil") oder DBZ Heft 8/73, E. Baier: "SA/SS-Briefe? Ein Debakel ohne Ende!" oder Der Sammler-Dienst, Coburg, Ulen Speegel (Pseudonym) "Die SA- und SS-Marken und die letzten Tage der Postämter in Berlin nach dem 20.4.45" (Heft 11 u. 12, Jahrgang ist mir nicht bekannt, vermutlich 50iger Jahre).

Es gibt noch zahllose weitere - auch ausländische - Literatur zu diesem Thema.

Im Rundbrief 167 der FG Berlin habe ich aus meiner Sammlung eine Postkarte von Hans Wieland, Berlin (Postbeamter) aus dem Jahre 1946 gezeigt, in der er den Ausgabetag mit dem 20.4. erwähnt. Hans Wieland ist allerdings nicht unumstrittener Zeitzeuge. Er war zeitlebens philatelistisch orientiert.

Mein "Überroller" ist nicht nur ein schönes und seltenes Stück, sondern ein echtes Zeitdokument.

Schönen Tag.
Jochen
 
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