Thema: Neuheiten aus Deutschland
Brigitte Am: 04.10.2014 07:17:00 Gelesen: 800397# 253@  
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Thema: „200. Geburtstag Julius Robert von Mayer“

Als Mediziner mit nur geringem physikalischem Fachwissen stellte Julius Robert von Mayer (1814-1878) im Jahr 1842 als erster den Grundsatz der Energieerhaltung auf.

Bis heute gilt in der Physik und Physikalischen Chemie, dass in geschlossenen Systemen Energie weder entstehen noch verschwinden kann, sie allenfalls ihren Zustand wechselt. Die Entwicklung von Motoren, Kraftwerken und Kühlsystemen rückten durch die Forschungen Mayers ebenso in greifbare Nähe wie die Erzeugung technischer Gase. Allerdings litt der psychisch labile Eigenbrötler zeitlebens an der mangelnden Anerkennung durch die Fachwelt.

Aufgrund mangelnder Erfahrung mit der Fachsprache und kleinen Ungenauigkeiten in der Beweisführung wurden seine Erkenntnisse zunächst nicht anerkannt, ja sogar verhöhnt. Hinzu kamen private Schicksalsschläge, so dass Mayer eine akute Nervenkrise erlitt. Er sprang aus dem Fenster seines Hauses neun Meter in die Tiefe und erlitt schwere Verletzungen. Nach Aufenthalten in Nervenheilanstalten zog er sich für Jahre aus dem gesellschaftlichen Leben zurück. Später wurde er rehabilitiert und von König Karl von Württemberg 1867 in den persönlichen Adelsstand erhoben.

Mayers Gemütsschwankungen und Sanatoriumsaufenthalte setzten sich aber weiter fort. Im Dezember 1877 erkrankte er an Lungenentzündung und verstarb am 20. März 1878 in seiner Geburtsstadt Heilbronn. Während in Deutschland das Energieerhaltungsgesetz noch bis in das 20. Jahrhundert mit Helmholtz und Joule in Verbindung gebracht wurde, erlangte Mayer größere posthume Anerkennung nur in England, das sich zu jener Zeit in ständigem wissenschaftlichem Wettstreit mit Deutschland befand. Der Professor für Physik an der Royal Institution in London, John Tyndall erklärte 1891 sogar: „Kein größeres Genie als Robert Mayer ist je in unserem Jahrhundert erschienen.“



Ausgabetag: 03.11.2014
Wert (in Euro Cent): 90
Motiv: Skala zur Äquivalenz von Wärme und Energie sowie den Lebensdaten
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Professor Sascha Loebe, Stuttgart
Papier: Gestrichenes, weißes und fluoreszierendes Postwertzeichenpapier DP II
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Bagel Security - Print GmbH & Co. KG, Mönchengladbach
Größe Postwertzeichen: 44,20 x 26,20 mm
MiNr. 3110
 
Quelle: www.philaseiten.de
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