Thema: BDPh: Können wir uns 15 Landesverbände noch leisten ?
0nickyet Am: 26.10.2014 12:32:32 Gelesen: 16413# 5@  
Das Problem des BDPh ist keines, dass nur ihn betrifft. Zwei Tendenzen treffen zusammen:

1. Das Freizeitverhalten breiter Bevölkerungsschichten wandelt sich fundamental, und fast alle gemeinschaftsorientierten Vereinstätigkeiten leiden an der Konkurrenz durch digitale Unterhaltungsindustrie und gesteigerter Mobilität (Konzertbesuch in Rom und Shopping-Wochenende in London). Das trifft Schützenvereine, Brieftaubenzüchter, Briefmarkensammler und sogar politische Parteien in recht ähnlicher Weise.

2. Insbesondere die digitale Kommunikation eröffnet auch neue Möglichkeiten, sowohl im globalen Zugriff auf den Briefmarkenhandel, als auch durch Informationsaustausch im Internet. Philaseiten selbst das beste Beispiel.

Vor diesem Hintergrund sollten Strukturen sorgsam reformiert werden. Man bräuchte realistische - und das heißt: selbstkritische - Einschätzungen sowohl von übergeordneten Strukturen als auch von lokalen Vereinen. Ein Schwarze-Peter-Spiel von "Gut" gegen "Böse" führt zu nichts.

Lokale Vereine können als einzige den gemeinschaftsorientieren Sammler-Austausch organisieren; kein Tauschtag und keine Ausstellung käme ohne lokalen Organisator zustande. Aber nicht alle bestehenden Vereine sind überlebensfähig. Die Landesebenen können Koordination und Informationsaustausch für diese lokalen Ebenen organisieren (ich kenne mich mit deren Tätigkeit nicht aus). Der Bund mag für den einzelnen Sammler nicht immer direkten Mehrwert liefern, aber nur er hat die Kapazität für eine hochwertige Zeitschrift, kann das Prüfwesen und die thematischen ArGen des deutschsprachigen Sammelgebiets organisieren. Auch ist er die einzig wirksame Interessenvertretung z.B. gegenüber der Deutschen Post AG.

Dies sei nur ein Beispiel eines Ansatzes für eine Stärken-Schwächen-Analyse, auf deren Grundlage man Zuständigkeiten bündeln und umorganisieren könnte.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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