Thema: Feldpost: Ist der Beleg echt, falsch oder Mache ?
Lacplesis Am: 20.09.2008 20:23:49 Gelesen: 89724# 26@  
@ Carolina Pegleg [#23]

>P.S. Der Satz ist doch Flämische Legion, ist mir hier irgendwas entgangen, warum alle von der Wallonie / Wallonischen Legion schreiben (?)

Wegen Degrelle und der Feldpostnummer.

Nur am Rande: Ich habe mich schon länger ein wenig für Degrelle interesiert, weil der Onkel meiner Frau damals zugegen war, als er von Himmler die nicht anerkannte Beförderung zum SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS erhielt.

[#24]

GANZ GENAU ! So ist es gemeint. Wenn man gefragt wird, was einem auffällt und hinterher feststellt, das einem zurecht NICHTS aufgefallen ist, muß man doch mal ein wenig ins Detail gehen.

ZURÜCK IN DEN "advocatus diaboli" MODUS:

@ knister_kiste

Wenn der Erzeuger nur 4-5 von den Dingern gemacht hätte (im übrigen: Ich selber erzeuge bei irgendwelchen Ereignissen immer zwischen 10-20 Belegen, frag Carolina, der hat mir schon als Empfänger für das Letztags-Aerogram der Deutschen Post weitergeholfen) würden wir uns jetzt nicht darüber unterhalten. Du schreibst ja selber, das dies normal ist.

Wir sind uns ja wohl darüber einig, das der Erzeuger ein Philatelist war. Andere Philatelisten haben unter ähnlichen Umständen noch wesentlich mehr Belege (oder schlimmeres] erzeugt. Als gutes Beispiel für die Mentalität von Philatelisten im Militärdienst kann immer die Ausgabepolitik der Schweizer Soldatenmarken (bis die PTT die Notbremse gezogen hat) oder die Belegflut der schwedischen Beobachtermission im Saargebiet dienen.

Die Belege wurden mit Sicherheit, wann auch immer, unter dem Aspekt der Gewinnerzielung erstellt.

> Wer hat schon 200 Orginale von Degrelle.

Da gebe ich dir recht! Wenn ich als Philatelist (aus Zwecken der Gewinnerzielung) 200+ Belege erzeuge und diese sowieso PERSÖNLICH gleich wiederbekomme, wäre ich ja schön doof wenn ich sie an mich selber adressiere, wenn unter der selben "Adresse" auch eine medienbekannte Persönlichkeit firmiert, welche die Briefe dann natürlich gar nicht erst zu Gesicht bekommt. Wenn ich mich mit dem Boss gut versethe, kann ich ja auch vorher mal fragen, ob es ihn stören würde.

> Der Umstand, das ein Einzelner gleich rund 200 Stück der gleichen Machart anbietet ist schon außergewöhnlich.

Das erzeugen von philatelistischen Machwerken birgt eine Tücke: Zeitnah sind die Stücke kaum abzusetzen. Wenn man also ganz schlau war und 300 Belege erzeugt hat, dann bleibt man mit ein wenig Pech Jahrelang auf dem Rest sitzen, legt sie in in einen Schrank und vergisst den Plunder. C’est la vie.

Die Erben bringen den Karton mit 200+ Restbelegen dann zu einem Briefmarkenhändler und der arme Hund macht sich dann sofort der Fälschung verdächtig, dumm gelaufen.

Wo wir bei wenig überzeugenden Sätzen sind:

Wie habe ich mir eigentlich diesen "Prominenten-Zensur-Ausschluß" praktisch vorzustellen.

Bei jeder Zensurstelle liegt eine Liste mit tausenden von Namen (von Heinz Rühmann über Mohammed Amin al-Husseini bis Subhash Chandra Bose). :-) Wenn dann eine Briefsendung geprüft wird, wird dann in die Liste geguckt, ob der Empfänger eine Zensur nicht wünscht? Oder wie muß ich, als Laie, mir das vorstellen?

Dann hätte man doch ganz gut auf eine Großteil der "Offiziers-Kurierpost" verzichten können, oder nicht?

Ach ja, da Du die Feldpostnummer ja augenscheinlich gar nicht mehr überprüft hast, die 38918 findest Du im Kannapin auf Seite 286.

Apropos Kannapin: Was hat er denn nun zu dem Stück gesagt?

Irgendwie ist genau dieser Beleg kein so gutes Beispiel um die Sinne für Fälschungen zu schärfen, da man augenscheinlich Insider Informationen braucht um eine philatelistische Erzeugung auszuschließen?

> Sicher könnte man ihn zu Prüfung zulassen so zum Beispiel Tintenbestimmung oder Material Zusammensetzung des >Kuverts. Aber bei 200 Stück lasse ich es lieber.

Einer würde ja reichen, aber das lohnt wirklich nicht.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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