Thema: Stempel bestimmen: Wer kennt diesen Stempel ?
Stefan Am: 13.12.2014 10:45:07 Gelesen: 875222# 1225@  
Ein Sammlerkollege überlies mir einen viertel Schalterbogen aus der linken oben Bogenecke der Deutsches Reich Mi-Nr. 102. Die Marken wurden allesamt einzeln entwertet und das Bogenteil wirkt m.E. recht dekorativ. Die Marken wurden am Hauptpostamt Suttgart 1 am 31.10.1918 gestempelt. Das Bogenteil trägt rückseitig keine Gummierung (mehr).



Im Jahr 1918 verwendete die Bevölkerung in Württemberg bereits Briefmarken des Deutschen Reiches zur Frankatur (seit 01.04.1902). Die Württembergische Post behielt sich allerdings das Recht zur Ausgabe von eigenen Dienstmarken vor. Dieses Privileg wurde zum 01.04.1920 abgeschafft. Bis dahin wurden allerdings eigene Dienstmarken ausgegeben. So findet sich im Michel-Spezial-Katalog (Band 1) im Einführungsteil zu den Dienstmarken (vor der Mi-Nr. 101) auch ein entsprechender Verweis zu Stempeln, welche für Gefälligkeitsentwertungen eingesetzt wurden, u.a. auch der Stempel von "Stuttgart Nr. 1":



Der Michel-Katalog verweist explizit darauf, dass eben dieser Handstempel lediglich für Gefälligkeitsentwertungen, allerdings nicht zur Markenentwertung im regulären Postverkehr verwendet wurde und bildet diesen Handstempel zusätzlich im Katalog ab. Meine Frage daher an die Leser: wäre diese Stempelentwertung im Sinne von Infla-Berlin als infla-echt prüfbar oder müsste die Stempelentwertung sogar als infla-falsch gekennzeichnet werden?

Mir ist bekannt, dass Gefälligkeitsentwertungen der Inflazeit auf Marken des Deutschen Reiches durchaus als Infla-echt geprüft werden (Bsp. Sonderstempel zu entsprechenden Anlässen). Dies setzt allerdings m.E. voraus, dass der betrefende Stempel auch im regulären Postverkehr verwendet wurde (was im Fall des o.g. Handstempels Stuttgart Nr. 1 nicht zuträfe).

Gruß
Pete
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/1075
https://www.philaseiten.de/beitrag/97487