Thema: Stiftung Philatelie: Neuwahl des Vorstands war nicht zulässig
Richard Am: 14.12.2014 22:56:07 Gelesen: 12781# 7@  
Da direkt auf die Meldung [#6] von Herrn Maassen eingegangen wird, übernehmen wir die soeben im BDPh-Forum von Herrn Decker veröffentlichte Antwort:

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Uwe Decker (14.12.14) - Zunächst darf ich festhalten, dass Veröffentlichungen von Wolfgang Maassen als freier Journalist auf der Homepage des Händlerverbandes und Berichte in privaten Foren, gespickt mit Vermutungen, Indiskretionen, Interpretationen und Wunschdenken nicht der Wahrheit entsprechen müssen. Mehrfachbehauptungen machen dabei die Aussagen auch nicht wahrer.

Im Frühjahr 2013, also ein halbes Jahr vor den Neuwahlen in Heidenheim, hat der alte Bundesvorstand turnusmäßig die vom BDPh zu benennenden Kuratoren der Stiftung mit den bisherigen Mandatsträgern wieder bestellt. In der ersten Bundesvorstandssitzung im November 2013 hat der neue Bundesvorstand einstimmig entschieden, diese Sitze mit neuen Personen neu zu besetzen. Dafür ist bei der Stiftung ein einstimmiger Beschluss aller Kuratoren, nicht nur der an dieser Sitzung Anwesenden, inklusive der betroffenen Personen erforderlich. Das war in der Kuratoriumssitzung im Mai 2014 nicht gegeben. Das haben jedoch weder die an der Sitzung teilnehmenden Kuratoren, der Geschäftsführer bei der Erstellung des Protokolls, noch ich erkannt. Somit ist der Beschluss aufgrund des Formfehlers ungültig und alle im vergangenen Jahr bestellten Kuratoren sind immer noch in Amt und Würden. Es geht mir nicht um Schuldzuweisungen, die Verantwortung für diesen Vorgang übernehme dabei ich.

Der Sachverhalt wurde in der gestrigen Vorstandssitzung besprochen und dazu stehen wir. Deswegen werden weder der Bundesvorstand in Gänze noch Einzelpersonen zurücktreten. Man muss kein Prophet sein um zu vermuten, dass nach Ablauf der vierjährigen Bestellung in der Stiftung Anfang 2017 die Positionen der Kuratoren mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit vom Bundesvorstand mit anderen Personen neu besetzt werden.

Die Stiftung wurde 1966 von der Deutschen Bundespost und dem BDPh gegründet. Die Erlöse der Zuschlagsmarken sollen dabei für Ausstellungen, Bibliotheken, Literatur, Fälschungsbekämpfung, Forschung, internationaler Kontakte, Jugendphilatelie, etc. verwendet werden. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass der BDPh fünf von zehn Kuratoren bestellt und ebenso gemeinsam mit der Deutschen Post je ein Vorstandsmitglied.

Leider sind die Erträge aus Kapitalanlagen deutlich rückläufig und die Zuschlagserlöse der Ausgabe „Tag der Briefmarke“ ebenfalls. Während meiner kurzen Amtszeit in der Stiftung wurde die finanzielle Situation mit ein paar Stellschrauben bereits um einen hohen fünfstelligen Betrag verbessert, was somit auch das Fördervolumen verbessert. Leider sind die „Altkuratoren“ bei der Stiftung nicht ganz so reformfreudig wie der neue Bundesvorstand beim BDPh (dort reden wir bereits über 80-100.000 Euro alleine für 2014) und haben das Rad teilweise zurückgedreht und z.B. die Sekretärin wieder eingestellt und die Kostensituation damit nicht gerade verbessert. Diese Gehaltskosten schmälern den Überschuss und somit das Fördervolumen für 2015.

Bei den Empfängern der Fördergelder wird noch vor Weihnachten das blanke Entsetzen ausbrechen, wenn die für 2015 beschlossenen Zuwendungen bekannt werden. Alleine beim BDPh macht die Reduzierung gegenüber dem Vorjahr einen sechsstelligen Betrag aus. Damit kein Missverständnis auftritt: Sowohl als Kuratoriumsmitglied, als auch als Vorstandsvorsitzender der Stiftung trage ich die Beschlüsse voll mit. Man kann nur das ausgeben, was unter dem Strich übrig bleibt und nicht über die Verhältnisse leben. Mit einem stringenten Management und Veränderungsbereitschaft könnte das jedoch mehr sein.

Den BDPh trifft das nicht unvorbereitet und der Bundesvorstand hat gestern bei konstruktiven und durchaus kontroversen Diskussionen einen guten Haushalt mit Stiftungsmitteln vorbereitet, bei dem wir voll handlungsfähig sind. Wir freuen uns, diesen dem Verwaltungsrat bei der nächsten Sitzung vorzustellen. Auch wenn unser Reformeifer vielen zu schnell und zu weit geht, führt kein Weg daran vorbei. Dass wir bei einschneidenden Veränderungen auch für Kritik angreifbar sind ist selbstverständlich.

In diesem Jahr waren wir auf über 10 Landesverbandstagen, Messen in Essen und Sindelfingen und auf verschiedenen Ausstellungen und Veranstaltungen persönlich präsent und haben unsere Arbeit und die Hintergründe transparent erklärt. Das werden wir auch in 2015 wieder tun und unseren Mitgliedsverbänden und –Vereinen Rede und Antwort stehen. Ich lade heute schon alle dazu ein.

[Hervorhebung durch die Redaktion Philaseiten]
 
Quelle: www.philaseiten.de
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