Thema: Schädigt der Schwaneberger Verlag die AIJP Philatelie Journalisten ?
drmoeller_neuss Am: 17.12.2014 09:06:30 Gelesen: 17678# 6@  
Nochmals: das Vorgehen des Schwaneberger Verlages ist ungeschickt. Ein freundliches Schreiben mit der Bitte um Verständnis und der Hinweis, dass man die Online-Kataloge zukünftig auf eigene Kosten abbonnieren kann, wäre sicher besser angekommen. Aber Diplomatie war noch nie die Stärke der Unterschleisheimer.

Aber lassen wir einmal den Schwaneberger Verlag aussen vor: Für mich ist diese Episode wieder ein Lehrbuchbeispiel der Verfilzung in der organisierten Philatelie. Ich zitiere von den AIJP-Seiten:

Umgekehrt ist die AIJP gerne bereit, wertvolle Literatur, zumal Fachzeitschriften und namhafte Kataloge, mit ihrem guten Namen zu unterstützen und auch nach außen hin sichtbar zu fördern.

Sie werden ausschließlich Firmen und Institutionen angeboten, deren Produkte als führende und den Philateliemarkt fördernde Literaturprodukte ausgewiesen sind und die mit ihrem guten Namen dazu beitragen, die Anliegen der AIJP in der Welt zu verbreiten.


Der AIJP hat ganz eigene Vorstellungen, was "führende Literaturprodukte" sind. Auf der Liste der AIJP-Partner taucht auch die "Sieger-Post" der Firma Hermann Ernst Sieger auf. Eine Händler-Werbebroschüre und -preisliste wird hier zur philatelistischen Literatur veredelt. Auch die Vordruckalben und die Notizbücher der Firma Leuchtturm gehören zur philatelistischen Weltliteratur und werden von der AIJP im Rahmen einer Partnerschaft gefördert. Daneben tauchen in der Liste auch die Verbandszeitschriften "philatelie", "Filatelie" und "Die Briefmarke" auf. Sehen sich die wichtigsten europäischen Philatelistenvereinigungen nur noch als Geldumverteilungsmaschine?

Das ist keine sozialistische Denke mehr, das ist reinste Vetterleswirtschaft, bei der auch diverese Maassen-Unternehmungen beteiligt sind. Wenn man die Rezensionen über die Michel-Kataloge aus der Feder von Wolfgang Maassen in der "Philatelie" liest, könnte man meinen, er sei Angestellter des Schwaneberger Verlages. Offensichtliche strukturelle Mängel wie unsinnige Katalognotierungen werden geflissentlich verschwiegen. Wer zahlt, wird eben in der Presse gelobt.

In stampsx werden weitere Beispiele für den Filz in der organisierten Philatelie aufgezeigt. Über die Postings eines frustrierten Auktionators aus Süddeutschland sollte man aber geflissentlich hinweglesen.

Wer zerschlägt endlich den gordischen Knoten aus Handel, Verlagen, Presse und Verbänden? Mit diesem "Kooperationsmodell" opfert der Presseverband für ein paar Euros die heilige Kuh der Presseunabhängigkeit.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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