Thema: (?) (28/36) Inflation weltweit ohne Deutschland - Briefmarken und Belege
Stefan Am: 22.12.2014 19:03:38 Gelesen: 30282# 3@  
@ merkuria [#1]

Da für die Deutsche Inflation bereits mehrere Forum-Seiten existieren, habe ich mir gedacht, eine neue Seite für die welweit vorkommenden Inflationsgebiete zu erstellen. Ich denke dabei an Länder wie Jugoslawien, Ungarn, China oder Zimbabwe.

Die Idee hört sich gut an und existieren mehrere Länder, wo es notwendig war, Briefmarken mit entsprechend vielen Nullen zu verausgaben. Gleiches gilt natürlich auch für Absenderfreistempel und Postfreistempel.

Ein Land wurde in deiner Auflistung nicht genannt, welches ebenfalls von einer massiven Inflation betroffen war und bereits einige Beiträge mit recht interessanten Belegen existieren. Es handelt sich hierbei um die Nachfolgestaaten der ehemaligen Kolonie Belgisch-Kongo, wobei insbesondere im Land Zaire (1) ab Ende der 1980er Jahre massive wirtschaftliche Probleme auftraten.

In Europa würde mir außer dem Deutschen Reich (1923) und Ungarn (nach dem zweiten Weltkrieg) noch Polen (ca. 1923) einfallen, wo Briefmarken mit mehreren Nullen verausgabt wurden. Rumänien hatte nach 1945 ebenfalls mit einer größeren Inflation zu "kämpfen".

Nachfolgend einige Beispiele aus Ghana. Ende der 1980er Jahre nahm der Währungsverfall deutlich zu und setzte sich in den 1990er Jahren fort. Im Jahr 2007 wurden vier Nullen gestrichen und der bisherige Cedi durch den Neuen Cedi ersetzt.

Um ab 1988 der Situation Herr zu werden, überdruckte man sehr zügig Ausgaben der aktuellen Dauerserie. Dabei blieben Aufdruckfehler nicht aus (Beispiele siehe (2) - der britische Spezialkatalog für Westafrika von Stanley Gibbons ist voll von Aufdruckfehlern bei dieser Serie).



Sendung (Eilboten/Express) vom 16.09.1988, Ankunft in Luxemburg am 20.09.1988, frankiert 4x 50 = 200,00 Cedi



Sendung (Aerogramm) vom 09.07.1996 nach Deutschland, frankiert mit 90,00 Cedi durch einen Absenderfreistempel sowie 110,00 Cedi durch Briefmarken = 200,00 Cedi. Wenige Jahre zuvor, wie bei o.g. Beispiel, kostete eine Expresssendung ins Ausland bereits 200,00 Cedi und ein Aeorgramm ist i.d.R. kostengünstiger als ein normaler Standardbrief ohne Zusatzleistungen. Im Fall des verwendeten Absenderfreistempels reichten die Vorkommastellen im Wertrahmen nicht mehr aus, um eine dreistellige Nominale anzuzeigen, daher wurden zusätzlich Briefmarken zur frankierung genutzt.



Sendung (Einschreiben) vom 24.03.2003 nach den Niederlanden, frankiert mit 14x 550 = 7.700,00 Cedi

Gruß
Pete

(1) http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=85410#M11
(2) http://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?ME=38487#M11
 
Quelle: www.philaseiten.de
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