Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
muemmel Am: 27.12.2014 23:03:29 Gelesen: 4010815# 3628@  
Guten Abend

aus der Portoperiode 12 (15.1.–28.2.1923) hier ein eingeschriebener Ortsbrief aus der Sammlung von André, dessen Frankatur mehr als rätselhaft ist:



In dieser Zeit betrug das Porto für einen Ortsbrief bis 20g ganze 20 Mark, für einen solchen bis 100g waren es 30 Mark. Die Einschreibgebühr schlug mit 50 Mark zu Buche. Bei der 2. Gewichtstufe wären demnach zusammen 70 Mark fällig gewesen. Der Brief ging am 25.2.23 auf die Reise und kam am darauf folgenden Tag an, eine Stempel-Fehleinstellung kann man folglich ausschließen. Warum der Absender der Reichspost 930 Mark geschenkt hatte, wird wohl nicht erklärbar sein; immerhin bekam man für diesen Betrag im Februar 1923 noch ganze zwei Brote.

Die Marke der MiNr. 252 mit Nennwert 1000 Mark war zwar ab Januar 1923 an den Postschaltern verfügbar, aber wirklicher Bedarf dafür bestand eigentlich erst in den nachfolgenden Portoperioden. Die Ganzfälschung des Beleges scheidet auch aus, denn bei einem Katalogwert von 2,50 Euro macht das keinen Sinn.

Schöne Grüße
Harald
 
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