Thema: Schweiz Dauerserie Sitzende Helvetia Ausgabe 1854 ff (Strubel)
Heinz 7 Am: 31.12.2014 17:53:11 Gelesen: 145182# 38@  
@ ziffer-freak [#18]

Hallo Andy und Interessierte,

ich habe einige Tage keine Zeit gefunden, mich da erneut zu melden, möchte mich aber nicht "ausklinken", sondern werde hin und wieder etwas dazu beitragen. Da wir bei verschiedenen Themen "Schweiz" zur Zeit auf sehr hohem Niveau Beiträge lesen können, möchte ich dazu beitragen, dass die "Flughöhe" für unsere Beiträge nicht so schwindelerregend hoch ist, dass fast niemand mehr mitreden kann (weil ihm das Fachwissen fehlt, also "der Sauerstoff" (um beim Flieger-Bild zu bleiben)).

Sehr passend zu unserem "Grundproblem" (der schwierigen Katalogisierung) zuerst ein topaktueller Beitrag aus dem Hause "Zumstein", veröffentlicht in der BBZ 12/2014. Ich habe nur Auszüge aus dem Artikel kopiert, daraus seht Ihr aber, dass wir auch 8 Jahre nach der Veröffentlichung des Handbuches Hermann noch keine allseits anerkannte Meinung zur Frage des "richtig" oder "falsch" vorfinden. Christoph Hertsch (Zumstein) hält noch immer an der alten Klassierung fest.



Dass die neue Klassierung (von Hermann) im SBK übernommen wurde ("Schweizer Briefmarken Katalog", nun offizieller Katalog des Schweizer Briefmarkenhändler-Verbandes) lässt den Schluss zu, dass die Händler die neue Ordnung akzeptiert haben. Das ist aber nicht der Fall. Mehrere Händler verwenden noch immer den Katalog "Zumstein" für ihre Zwecke.

Dass die nicht unproblematisch ist, zeigt ein Blick in den Katalog (SBK). Genau die neuen Nummern zeigen z.T. grosse Unterschiede, wie folgende Beispiele zeigen:

ZNr. 22A:*: CHF 775.-; gest.: CHF 200.-
bei SBK: *: 22A2: CHF 8000.- oder 22A3: CHF 775.-
gest.: 22A2: CHF 900.- oder 22A3: CHF 200.-

bei (ZSt.) 23A, 24A und 26A sind die Unterschiede ebenfalls gewaltig; es spielt also durchaus eine Rolle, ob man sich nach SBK oder nach Zumstein ausrichtet.

Wenn für die genaue Bestimmung eine Papieranalyse nötig wird, mag dies einerseits dem Spezialisten die Gewissheit geben, nun die Bestimmung zuverlässig durchführen zu können (siehe Seite 33 im Handbuch Hermann), aber - und da liegt das Problem - welcher Sammler kann/wagt denn diese Papiertests durchzuführen? Ich weiss es nicht, vermute aber, es sind sehr wenige.

Was ist denn Eure Meinung dazu? (Bitte "alle" mitmachen, auch die Nicht-Spezialisten).

Ich will für heute aber noch mit einem "schönen" Beitrag abschliessen, und nicht mit einem nachdenklichen. "Schön", wenn auch wenn die Marke vermutlich eine "billige" Variante ist und keine Super-Rarität.



Druckbild und Zeitverwendung (1861) deuten auf einen späten Berner Druck hin, vermutlich also eine 22 G. Ohne Ablösen der Marke vom Brief lässt sich wohl weder die Farbe des Seidenfadens, noch die Papierherkunft, noch die Papierdicke bestimmen.

Und jetzt? - Als Sammler würde ich die Marke gerne klassieren... was nun? - Viele Sammler wenden sich darum von (zu) schwierigen Sammelgebieten ab und sammeln etwas Einfacheres. Schade, eigentlich... aber verständlich.

Für mich passt der Beleg sowieso, weil es ist eine sehr saubere Verwendung von Affoltern am Albis.

Allen Lesern ein GUTES NEUES JAHR wünscht

Heinz
 
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