Thema: (?) (357) (370-371) Deutsches Reich Feldpost 2. Weltkrieg
Marcel Am: 05.01.2015 00:37:48 Gelesen: 334270# 163@  
@ dingo [#158]

Hallo Ingomar!

Ich habe Deine Frage erst heute gelesen, aber entscheidend sind ja die Antworten.

Dein Brief kommt vom 3. Sturm des VII. Sturmbann der 3. SS-Totenkopfstandarte „Thüringen“.

Ein Sturmbann umfasste in der Regel drei bis vier Stürme und konnte zwischen 250 bis 600 Mann stark sein. Er entsprach beim Heer in etwa dem Bataillon. So wurde in der Regel ein Sturmbann der Allgemeinen SS aus drei aktiven SS-Stürmen gebildet und von einem SS-Sturmbannführer geführt, der vierte diente zur Reserve. Stürme eines Sturmbannes wurden mit arabischen Ziffern bezeichnet, während der Sturmbann selbst mit römischen Zahlen gekennzeichnet wurde.

Sturm = Kompanie
Sturmbann = Bataillon
Standarte = Regiment

Zur Geschichte:

Die erste Einheit der zukünftigen Standarte wurde im Frühjahr 1933 in Dresden aufgestellt. Sie wurde durch den SS-Abschnitt Mitte aufgestellt. Dieser bildete aus Freiwilligen der Allgemeinen SS in Dresden ein SS-Sonderkommando in Kompaniestärke. Am 1. Mai 1934 wird eine 2. Kompanie aufgestellt. Die beiden Kompanien bilden im Herbst 1934 den Stamm für die Aufstellung der 3. Kompanie. Im Sommer 1935 wurden die Politischen Bereitschaften aufgelöst. Die Masse der Angehörigen bilden den Kern für die neue SS-Verfügungstruppe. Die 1. und 3. Kompanie des Sonderkommandos 3 bildet die Wachtruppe "Sachsen", die 2. und 4. Kompanie die Wachtruppe "Elbe". Am 1. April 1936 wurden die Verbände in SS-Wachsturmbann III "Sachsen" und II "Elbe" in Chemnitz und Bad Salza umbenannt. Am 1. Juli 1937 erfolgte die Verlegung der SS-Wachsturmbanne II und III nach Weimar-Buchenwald, wo sie durch Zusammenlegung die SS-Totenkopf-Standarte 3 Thüringen" bildeten. Die Standarte bestand im Dezember 1937 aus 7 Sturmbannen.

Die Standarte war im Juni 1938 ca. 2200 Mann stark.

http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/SSTotenkopf/SSTotenkopf3-R.htm

Am 1. Juli 1937 fasste Theodor Eicke die fünf Totenkopfsturmbanne der Konzentrationslager zu drei von der Allgemeinen SS unterschiedenen und eigenständigen SS-Totenkopfstandarten („Oberbayern“, „Brandenburg“ und „Thüringen“) zusammen, die den nunmehr ebenfalls drei Hauptlagern Dachau, Sachsenhausen und Buchenwald zugeordnet wurden. Nach dem „Anschluss Österreichs“ (März 1938) wurde in Mauthausen eine vierte Totenkopfstandarte aufgestellt, die den Namen „Ostmark“ erhielt.

Die behelfsmäßig motorisierten Totenkopfverbände gliederten sich ab dem 1. April 1938 in

- Führungsstab mit Nachrichtenstaffel
- 4 Totenkopfstandarten mit je drei Sturmbanne zu je drei Fußhundertschaften (a 148 Mann) und einer MG-Hundertschaft (150 Mann)
- 1 Sanitätsabteilung
- 1 Sanitätshundertschaft (für die ärztliche Versorgung der außerhalb der KZ arbeitenden Insassen
- 1 Kradschützenhundertschaft pro Standarte
- 1 bewaffnete Hundertschaft für den Straßenkampf (ab 1939 aufzustellen)
- 1 Kraftfahrstaffel (Kw-Transportkolonne)
- 1 Nachrichtenzug für jeden Sturmbann (ab 1939 aufzustellen)
- 1 (Musikzug)

http://de.wikipedia.org/wiki/SS-Totenkopfverb%C3%A4nde
http://de.wikipedia.org/wiki/Organisationsstruktur_der_SS#Die_Standarten_der_SS-Wachverb.C3.A4nde_.28SS-Totenkopfstandarten.29

Was Deinen Stempel von Weimar-Buchenwald angeht, so habe ich einen zweiten ausfindig machen können.

SS- Feldpost

Aufgabe Weimar-Buchenwald, Briefstempel "Kommandantur Konzentrations-Lager Buchenwald" vom 08.08.1941 mit UB / b.



http://www.phil-dor-carta.de/ohnem.htm

Einen Link zur Geschichte und dem Aufbau Buchenwalds den ich empfehlen kann ist.

http://www.rolfschwarz.com/SCI/Buchenwald/buchenwald-dt.htm

Bilder die mit der Standarte zu tun habe findest Du hier:

Angehörige der SS-Wachmannschaften des Konzentrationslagers Buchenwald in Zivilkleidung bei Ausschachtungsarbeiten in der Nähe des Carachoweges. Im Hintergrund ein bereits fertiggestelltes Steingebäude der Hauptwache, vermutlich die Poststelle.

http://www.buchenwald.de/fileadmin/buchenwald/fotoarchiv/print.php?inventarnr=5503

Angehörige der 3. SS-Totenkopfstandarte "Thüringen" sind zum Vorbeimarsch der Thüringer Formationen angetreten. Links vorn im Bild SS-Sturmbannführer Heimo Hierthes (25.07.1897-20.04.1951), Kommandeur der 3. SS-Totenkopfstandarte "Thüringen".

http://www.buchenwald.de/fileadmin/buchenwald/fotoarchiv/print.php?inventarnr=5480

Gruppenporträt von SS-Angehörigen der Wachmannschaft des Konzentrationslagers Buchenwald mit Schneemann.

http://www.buchenwald.de/fileadmin/buchenwald/fotoarchiv/print.php?inventarnr=5496

Franz trat im Oktober 1937 der Waffen-SS bei. Das Foto zeigt ihn als Mitglied der 3. SS-Totenkopfstandarte "Thüringen", die im KZ Buchenwald als Wachmannschaft eingesetzt war.

http://www.deathcamps.org/euthanasia/franzstory.html

schöne Grüße
Marcel
 
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